Formel E

Erster Formel E-Erfolg für BMW-Pilot Sims

Freude über den Sieg: Alexander Sims. Foto: BMW

Erst Jubel, dann Enttäuschung: BMW verlor den Doppelsieg beim ABB Formel E-Rennen in Diriyah. Denn der hinter Alexander Sims als zweiter über die Ziellinie fahrende Maximilian Günther erhielt Stunden nach dem Rennen eine Zeitstrafe.

Als Grund dafür gaben die Rennkommissare ein unerlaubtes Überholmanöver während der zweiten Safety-Car-Phase an. Damit rückte Lucas di Grassi (Audi Sport Abt Schaeffler) beim zweiten Rennen der sechsten Formel E-Saison auf dem 2,49 Kilometer langen Stadtkurs von Diriyah in Saudi Arabien auf den zweiten Platz vor. Stoffel Vandoorne (Mercedes) wurde Dritter.


Wie bereits am Freitag war der Brite Sims von der Polepostion ins Rennen gegangen. Doch während er am Freitag nur Achter wurde, lief es diesmal für den BMW-Piloten ganz nach Plan. „Das war heute ein Traumrennen für mich“, sagte Sims nach seinem Erfolg, der für ihn zugleich den ersten Sieg in der Formel E darstellt. „Wir haben heute alles richtig gemacht und die die richtigen Entscheidungen im richtigen Moment getroffen“, sagte der Brite.

Audi-Pilot di Grassi Zweiter

Zufrieden sein konnte auch das Team von Audi Sport Abt Schaeffler. Nachdem Lucas di Grassi und Daniel Abt am Vortag überhaupt nicht in die Punkte fahren konnten, fuhr der Brasilianer diesmal nach der Zeitstrafe für Günther auf den zweiten Platz und sicherte sich damit wichtige Punkte in der Fahrwertung. Sein Teamkollege Daniel Abt wurde immerhin noch Sechster.

„Danke an meine Jungs in der Box. Dieser Pokal ist ein schöner Lohn für die harte Arbeit des ganzen Teams nach dem schwierigen Auftakt gestern“, sagt Lucas di Grassi. Beim Saisonauftakt am Freitag waren sowohl di Grassi als auch Teamkollege Daniel Abt ohne Punkte geblieben. „Das ist die Stärke unseres Teams: Wir geben nie auf. Wir werden jetzt alles analysieren, auswerten, uns weiter verbessern und zum nächsten Rennen noch stärker sein. Der Kampf um die Meisterschaft fängt erst noch richtig an.“

Daniel Abt sprach von hart erkämpften Punkten, die „aber nach einem schwierigen Wochenende gutgetan“ haben. „Vielleicht haben wir noch nicht so viel Zählbares auf unserem Konto, aber wir wissen, dass wir die Performance und das Auto haben, um damit um Siege zu fahren. Jetzt müssen wir nur alles zusammenbringen.“  Für Teamchef Allan McNisch war es „ein herrlich verrücktes Rennen – genauso, wie wir die Formel E kennen und lieben. Umso schöner, dass wir dann am Ende mit einem Pokal nach Hause fahren“.

BMW-Pilot Alexander Sims siegte in Diriyah. Foto: BMW

Porsche-Pilot Andre Lotterer fuhr zunächst als Sechster über die Ziellinie, bevor kurz nach Rennende eine Durchfahrtsstrafe wegen Überholens zu Beginn einer Safety-Car-Phase verhängt wurde. Lotterer wurde am Ende 14. Teamkollege Neel Jani beendete das Rennen vor Lotterer. „Alles in allem ein super Saisonstart mit dem zweiten Platz am Freitag. Heute wären mit Platz sechs weitere acht Punkte möglich gewesen. Leider wurde ich nach Rennende im Klassement zurückversetzt. Als das Safety-Car auf die Strecke ging, bin ich gerade an Pascal Wehrlein vorbeigezogen. Das war einfach ein extrem unglückliches Timing“, so Lotterer.

Bird am Samstag ohne Punkte

Sam Bird (Virgin Racing), der das Rennen am Vortag noch gewinnen konnte, kam wie sein Teamkollege Robin Vriijns nicht ins Ziel. Einen missratenen Saisonauftakt gab es für Titelverteidiger Jean-Eric Vergne (DS Techeetah). Nachdem der Franzose wegen Problemen mit seiner Lenkung am Vortag nur auf Platz 22 fuhr, wurde er am Samstag 8 und sicherte sich noch vier Punkte.

Vor dem kommenden Lauf am 18. Januar in Santiago de Chile führt Alexander Sims die Fahrerwertung mit 35 Zählern vor Stoffel Vandoorne (Mercedes/30) und Sam Bird (26) an. Andre Lotter (18) ist Sechster vor Lucas di Grassi (18).

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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