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Schaeffler: Nebeneinander verschiedener Antriebe funktioniert

Schaeffler-Entwicklungschef Peter Gutzmer. Foto: Schaeffler

Der Zulieferer Schaeffler spricht sich für eine Technologieoffenheit aus und hält nichts von einer Fokussierung auf die reine Elktromobilität. Das sagte Entwicklungschef Peter Gutzmer.

Damit widersprach der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Schaeffler der Forderung von VW-Chef Herbert Diess, der am Wochenende eine Konzentration auf die Elektromobilität gefordert hatte. «Rein batterie-elektrische Fahrzeuge werden nicht die einzige Lösung sein können, wie wir die nachhaltige individuelle Mobilität der Zukunft gestalten», sagte Peter Gutzmer im Interview mit der Autogazette.


Mit der reinen batterieelektrischen E-Mobilität könne man zwar lokale Emissionsthemen lösen, «aber man bekommt das globale CO2-Emissionsproblem nicht final in den Griff», sagte Gutzmer. Dazu müsse man die «Emissionsminderung in der Gesamtwirkungskette übergreifend betrachten“.

Hybrid bester Kompromiss

Längerfristig brauche es dafür den Hybrid beziehungsweise den Plug-in-Hybrid. «Ein Hybrid mit einer Reichweite von 70 bis 100 Kilometern ist der derzeit beste Kompromiss für einen Fahrzeugkunden, der elektrisch fahren will und auf die gewohnte Langstrecken- und Infrastrukturnutzung zurückgreifen möchte. Deshalb brauchen wir weiter eine Technologieoffenheit, wie wir sie grundsätzlich übrigens seit Jahren pflegen», so der Manager. Für den Schaeffler-Entwicklungschef spielen neben dem Hybrid auch Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe zur CO2-Reduktion eine wichtige Rolle.

«Ein Nebeneinander verschiedener Antriebsformen ist berechtigt und funktioniert. VW hat hier eine Entscheidung zur Technologie-Priorisierung getroffen, die ich für Schaeffler so nicht sehe.“ Wer über Klimaschutz spreche, der müsse alle Sektoren im Blick haben und nicht nur den Verkehr. „Wenn ich mir den Energieaufwand für die Herstellung von Batterien und die Abhängigkeiten in den Rohstoffketten anschaue, dann ist es mit dem derzeitigen Energiemix nicht möglich, Elektroautos klimaneutral darzustellen. Dafür bedarf es einer Fahrleistung, je nach Region, Land und Energieerzeugung von mehr 70.000 Kilometern. Wir müssen schon ehrlich miteinander umgehen“, so Gutzmer.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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