Formel E

Formel E: Günther feiert ersten Saisonsieg in New York

Maximilian Günther (BMW i Andretti) freut sich über seinen Sieg in New York. Foto: BMW

Maximilian Günther hat am Samstag das zehnte Saisonrennen der Formel E-Meisterschaft in New York gewonnen. Der BMW-Pilot verwies Jean-Eric Vergne (DS Techeetah) und Lucas di Grassi (Audi) auf die Plätze. Enttäuschend verlief das Rennen für Mercedes. Bei den Schwaben hofft man auf das zweite Rennen.

Auf dem Stadtkurs von New York war BMW-Pilot Günther von Platz vier ins Rennen gegangen und konnte sich erst in den letzten Runden noch auf den ersten Platz nach vorn schieben. Günther zeigte dabei ein cleveres und strategisch gutes Rennen. So nahm der junge Deutsche seinen Attack-Modus zum richtigen Zeitpunkt, sodass er in der Schlussphase genug Energie zur Verfügung hatte, um an den vor ihm liegenden Vergne und dem Führenden Nick Cassidy (Envision Virgin Racing) vorbeizuziehen. Platz eins ließt sich Günther dann nicht mehr nehmen und fuhr verdient zu seinem ersten Saisonsieg. In der Fahrerwertung liegt er mit 53 Zählern nun auf Platz zwölf. Für das BMW-Team war es nach dem Erfolg von Jake Dennis in Valencia der zweite Erfolg der Saison. In New York konnte Dennis das Rennen nach einem Reifenschaden nicht beenden.


Dritter Formel E-Erfolg der Karriere

Unterwegs zum Sieg in New York: Maximilian Günther. Foto: BMW

„Hier in New York das Heimrennen unseres Teams zu gewinnen, ist etwas ganz Besonderes“, sagte Günther. „Besonders aber auch deshalb, weil es für uns oft nicht gut gelaufen ist und wir nicht so viele Punkte geholt haben, wie wir wollten. Doch wir sind immer auf uns selbst fokussiert geblieben. Wir wissen, wozu wir in der Lage sind. Heute haben wir beim Management des Rennens einen guten Job gemacht“, fügte der BMW i Andretti-Pilot hinzu, für den es der dritte Formel E-Erfolg seiner Karriere und der erste der Saison war.

Zufrieden zeigte sich auch Audi-Pilot Lucas di Grassi, der sich mit seinem dritten Platz wieder im Titelrennen zurück meldete. „Das war heute ein fantastischer Tag in New York und nach dem Sieg in Mexiko gleich der nächste Pokal“, sagt Lucas di Grassi, der jetzt auf Rang neun in der Meisterschaft liegt und lediglich 18 Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter Edoardo Mortara (Venturi) hat. „Jetzt bin auch ich zurück im Titelkampf – ich bin mir sicher, dass bis zum letzten Rennen alles offenbleibt.“ Fünf Rennen vor Ende der Saison liegt sein Teamkollege Rene Rast (er wurde am Samstag Zehnter) auf Rang vier in der Fahrerwertung. Rast hatte das Rennen unverschuldet vom 22. Startplatz aus in Angriff nehmen, da er im Qualifying von einem anderen Fahrer blockiert wurde und deshalb keine schnelle Runde setzen konnte. „Das Pech scheint uns im Qualifying einfach nicht verlassen zu wollen“, sagt René Rast, der im Rennen einmal mehr eine tapfere Aufholjagd zeigte, die ihn bis auf den zehnten Platz und damit in die Punkte führte. „Das war heute das absolute Maximum – aber wenigstens schön, dass sich der Einsatz und Kampf gelohnt haben.“

Mercedes büßt Führung ein und hofft auf zweites Rennen

In der Teamwertung machte Audi durch das Abschneiden seiner Fahrer einen Sprung nach vorn und liegt dort nun mit 115 Zählern hinter Virgin Racing (124) und DS Techeetah (128). Das Mercedes EQ- Forme E-Team, das die Gesamtwertung vor dem New York Rennen anführte, rutschte auf Platz vier zurück. So musste sich Nyck de Vries am Ende mit Platz 13 zufrieden geben. Sein Teamkollege Stoffen Vandoorne konnte das Rennen wegen eines Reifenschadens nicht beenden.

Nyck de Vries vom Mercedes-Benz EQ Formula E Team in New York. Foto: Daimler

Entsprechend enttäuscht zeigte sich Mercedes-Teamchef Ian James. „Leider stellte der heutige Tag eine große Enttäuschung für das gesamte Team dar.“ Zwar sei der Auftakt ins Wochenende bei den beiden Trainings noch solide verlaufen, doch mit seiner Qualifying-Performance hätte man sich selbst ins Hintertreffen gebracht: so musste man von den Rängen 18 und 21 ins Rennen gehen. „Entsprechend fiel es uns schwer, uns davon zu erholen und die ersehnten Punkte einzufahren, die gerade nach den letzten paar Rennen umso wichtiger gewesen wären.“ So wurde das Auto von Nyck de Vries früh beschädigt, was sein Rennen von Anfang an beeinträchtigte. „Bei Stoffel lief es ähnlich und er musste das Rennen nach einer Berührung mit einem Reifenschaden aufgeben“, fügte James hinzu. „Das schmerzt besonders, da wir dadurch sowohl in der Fahrer- als auch der Teammeisterschaft an Boden verloren haben“, so der Teamchef. Für James war das Auftaktrennen in New York „ein weiterer E-Prix, bei dem wir unsere Performance nicht optimal ausschöpfen und damit unsere Erwartungen nicht erfüllen konnten.“  Dennoch zeigt sich James optimistisch und hofft auf das zweiten Rennen in New York an diesem Wochenende. “Noch ist alles drin. Ich bin froh, dass wir beim zweiten Rennen in NYC direkt eine weitere Chance erhalten.“

Darauf hoffen auch die beiden Mercedes-Piloten, die sich vom Auftakt in New York natürlich enttäusch zeigten. „Heute war einer dieser Tage. Ich wurde bereits auf der ersten Runde von hinten getroffen. Das ist mir jetzt schon im dritten Rennen hintereinander passiert. Ich versuchte noch, dem Auto vor mir auszuweichen, aber das war unmöglich und ich berührte meinen Vordermann“, sagte Nyck de Vries. Bei diesem Crash verlor er seinen Kotflügel vorne rechts, „was die Fahrzeugbalance ab diesem Zeitpunkt beeinträchtigte. Dadurch ließ sich das Auto nicht mehr schön fahren. Danach war es ein hartes Rennen. Ich habe das Auto zwar ins Ziel gebracht, aber ich hatte keine Chance, mit den anderen Fahrern zu kämpfen und anzugreifen“, so de Vries weiter.

Selbstkritisch zeigte sich Stoffel Vandoorne: „Für meine Startposition muss ich die volle Verantwortung übernehmen. Ich habe einen Fehler gemacht, die Mauer berührt und hatte dadurch einen Reifenschaden.“ Für ihn war es „alles in allem ein Tag zum Vergessen. Jetzt bin ich froh, dass wir morgen eine weitere Chance erhalten.“ Das zweite New-York-Rennen findet an diesem Sonntag um 19.34 Uhr (live auf Sat.1).

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