Formel E-Pilot Sam Bird hat am Sonntag das zweite Rennen in New York souverän für sich entschieden. Der für Jaguar fahrende Brite setzte sich mit seinem Erfolg zugleich an die Spitze in der Fahrerwertung.
Hinter Bird, der zu einem Start-Ziel-Sieg fuhr, platzierten sich Nick Cassidy (Virgin) und Antonio Felix Da Costa auf den Plätze zwei und drei. Erfolgreich lief es auf dem Stadtkurs von New York auch für die beiden Porsche-Piloten Pascal Wehrlein und Andre Lotterer, die auf den Plätzen vier und fünf landeten. „Was für ein Tag heute! Das sind 29 Punkte von möglichen 30, also könnte ich nicht glücklicher sein“, sagte Bird nach dem Rennen.
BMW-Pilot Maximilian Günther, der noch am Samstag das Rennen für sich entscheiden konnte, musste sich nach seinem ersten Saisonerfolg vom Samstag tags drauf mit Platz fünf zufrieden geben. Mehr war für den jungen Deutschen am Sonntag nicht drin, obwohl er eine beeindruckende Aufholjagd gezeigt hatte.
Günther startete von Platz 23
Nach Regen-Pech im Qualifying musste Günther von Position 23 starten, kämpfte sich jedoch durch eine kluge Strategie und Energiemanagement sukzessive nach vorn und verbesserte sich in der letzten Runde noch auf Platz zehn. „Es hat Spaß gemacht, von ganz hinten in die Punkteränge zu fahren. Ich denke, wir hatten unter diesen Voraussetzungen ein ideales Rennen mit einer sehr guten Strategie“, so Günther.
BMW-Teamchef Roger Griffiths zeigte sich weniger zufrieden. „Nach dem gestrigen Erfolg war das für uns ein enttäuschender Tag“, sagte er. Dennoch lobte er die großartige Aufholjagd von Günther. „Und wer weiß? Dieser eine Punkt kann am Ende der Saison noch einen riesigen Unterschied machen.“ Trotz seiner vorderen Platzierungen war man bei Porsche nicht vollauf zufrieden. Zwar freute sich Andre Lotterer über die Teamleistung, trotzdem bleibt ein etwas bitteres Gefühl, denn wir hatten heute das Potenzial, um aufs Treppchen zu fahren. Unsere Autos waren gut abgestimmt und sehr schnell, doch wir mussten im Attack Mode einen Konkurrenten passieren lassen, den wir dann nicht mehr überholen konnten. Schade, ein Podium wäre natürlich schöner gewesen. Jetzt müssen wir versuchen, es in London noch besser zu machen“.
Mercedes in Teamwertung Fünfter
Die Mercedes-Piloten Stoffel Vandoorne und Nyck de Vries hatten als Zwölfer beziehungsweise 18. nichts mit dem Ausgang des Rennens zu tun. In der Fahrerwertung führt nun Sam Bird mit 81 Zählern vor Da Costa (76) und Robin Frijns (76). Audi-Pilot Rene Rast – er fuhr am Sonntag auf Platz 20 – ist mit 61 Punkten Siebter. Porsche-Pilot Pascal Wehrlein ist Neunter vor Nyck de Vries (59.). Rasts Teamkollege Lucas di Grassi ist mit 54 Zählern Zwölfter vor den punktgleichen Stoffel Vandoorne und Maximilian Günther.
In der Teamwertung führt nun Envision Racing (146 Zählern) vor DS Techeetah (144) und Jaguar (141). Audi liegt mit 115 Punkten vor dem Mercedes EQ Formel E-Team (113) und BMW i Andretti (108) und Porsche (92) auf Rang vier.
Mercedes will in London und Berlin angreifen
„Das Wochenende in New York brachte nicht, was wir uns davon erhofft hatten. Es war weder das Wochenende, das wir brauchten noch das, was wir hätten abliefern sollen. Es ist mehr als enttäuschend, dass wir die Heimreise morgen ohne einen einzigen Zähler im Gepäck antreten müssen“, so Mercedes-Teamchef Ian James. Für die anstehenden Rennen zeigte sich James jedoch zuversichtlich. „Wenn es eine Truppe gibt, der ich zutraue, sich davon zurückzumelden, dann ist es dieses Team. Die Mannschaft besitzt diesen Kampfgeist und das Team sieht sich gerade schon die Daten an und lässt nichts unversucht, um sicherzustellen, dass wir wieder zurückkommen. Unsere Konkurrenten haben an diesem Wochenende gepunktet und wir wurden langsam vom Gejagten zum Jäger. Wir sind jedoch fest entschlossen und voll motiviert, um für den Rest der Saison weiter um jeden möglichen Punkt zu kämpfen.“
Nyck de Vries sprach von einem sehr hartem Wochenende für sein Team. „Ich denke, die zugrundeliegende Erkenntnis ist, dass wir an diesem Wochenende nicht so konkurrenzfähig waren. Gleichzeitig hatten wir vielleicht auch ein bisschen Pech mit der ersten Gruppe im Samstags-Qualifying und dem Regen in der zweiten Qualifikation am Sonntag, der unsere Gruppe beeinträchtigt hat. Aber wir müssen auch der Realität ins Auge blicken und zugeben, dass wir an diesem Wochenende nicht stark genug waren. Jetzt müssen wir alles genau analysieren, um sicherzustellen, dass wir in London gestärkt zurückschlagen können.“
Die nächsten Rennen finden am 24./25. Juli in London statt, ehe am 14./15. August in Berlin das Finale ansteht.
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