Elektro

EU-Rechnungshof: E-Autos zu teuer, Ladenetze zu dünn

Noch immer ist das Netz an Ladesäulen in der EU zu dünn. Foto: VW

Dem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu sein, hinkt die EU hinterher. E-Autos müssten die breite Masse erreichen, heißt es in der Kritik.

Bei der Verkehrswende sehen die Rechnungsprüfer der EU noch jede Menge Hindernisse. Eines sei etwa, dass europäische E-Autos teils zu teuer seien, kritisierte der Rechnungshof. Elektrofahrzeuge müssten die breite Masse erreichen. Zudem weise das Ladenetz in Europa große Löcher auf. Auch Alternative Kraftstoffe seien keine echte Alternative, da die Menge schlicht nicht ausreiche.


Der Verkehrssektor sei für etwa ein Viertel der gesamten Treibhausgasemissionen in Europa verantwortlich, allein die Hälfte davon entfalle auf Autos. Trotz effizienterer Motoren habe sich gezeigt, „dass die meisten herkömmlichen Autos trotz ehrgeiziger Ziele und strenger Anforderungen immer noch so viel CO2 ausstoßen wie vor zwölf Jahren“, sagte Nikolaos Milionis vom Europäischen Rechnungshof. Das liegt den Angaben nach vor allem daran, dass die Autos schwerer und die Motoren leistungsstärker wurden.

Batterien noch immer viel zu teuer

Um die Verbrenner zu ersetzen, wird große Hoffnungen in E-Autos gesetzt. Die europäische Batterieindustrie hängt im globalen Wettbewerb jedoch hinterher, so die Prüfer. Nicht einmal zehn Prozent der weltweiten Batterieherstellung erfolge in Europa. Ein besonderes Problem für EU-Produzenten sei die große Abhängigkeit von Rohstoffen aus Drittländern. Zudem seien die Kosten für in der EU hergestellte Batterien trotz umfangreicher öffentlicher Unterstützung nach wie vor viel höher als geplant. Das wirke sich maßgeblich auf die Kosten für E-Autos aus. Die Verkehswende dürfe jedoch nicht dazu führen, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher immer tiefer in die Tasche greifen müssten.

Auch müsse die Ladeinfrastruktur erheblich verbessert werden. Es sei noch immer eine Herausforderung, die EU mit Elektroautos zu durchqueren. Den Angaben zufolge konzentrieren sich etwa 70 Prozent aller Ladestationen in nur 3 von 27 EU-Ländern – Frankreich, Deutschland und den Niederlanden. Insbesondere im Osten Europas herrsche ein Mangel an Ladepunkten. Biokraftstoffe stellten keine zuverlässige und glaubwürdige Alternative für Autos dar“, sagte Milionis. Sie seien auch derzeit noch schlicht zu teuer.

Über den Autor

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz des Rallye-Copiloten.

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