Formel E

Ein Rookie startet für Deutschland bei I-Pace eTrophy

Celia Martin, Max Viessmann, Christian Löer und James Barclay vom Formel E-Team von Jaguar. Foto: Mertens

Es ist noch etwas mehr als einen Monat Zeit. Dann beginnt am 15. Dezember in Riad die neue Formel E-Saison. Doch diesmal wird vieles anders sein.

Nicht nur das Reglement dieser rein elektrischen Rennserie hat sich geändert (so entfällt beispielsweise der Fahrzeugwechsel), sondern erstmals wird auch die Jaguar I-Pace eTrophy ausgetragen: es wird die erste weltweit stattfindende Rennserie für elektrisch angetriebene Serienfahrzeuge sein.


Insgesamt werden bis zu 20 Teams an den zehn Rennen um diesen Markenpokal mitfahren, der auf den gleichen Strecken stattfindet wie die Formel E-Rennen um die Weltmeisterschaft.

Celia Martin fährt für Team Germany

Für das Team Deutschland wird dabei ein Rookie hinter dem Steuer Platz nehmen: es ist die Französin Celia Martin (27). „Ich liebe es, schnell zu sein“, sagte die junge Rennfahrerin bei der Präsentation des Teams in der Markenboutique von Jaguar Land Rover am Odeonsplatz an diesem Freitag in München. Dabei zeigte sich die Französin, gekleidet im Rennoverall, ausgesprochen selbstbewusst: „Ich bin ein ehrgeiziger Mensch und möchte beweisen, dass ich als Rookie das Potenzial habe, in der Spitzengruppe mitzufahren.“

Doch was heißt schon Rookie? Ganz unbedarft ist Martin nicht. Die ehemalige Jurastudentin aus Bordeaux, die 2014 erstmals auf der Nordschleife des Nürburgrings unterwegs war und sich dabei für den Motorsport begeisterte, fährt seit geraumer Zeit als Jaguar-Testpilotin und als Fahrerin des Renntaxis vom Typ XE SV Project 8 auf dem Traditionsring in der Eifel. Auf dem Weg zur  Jaguar I-Pace eTrophy kann sie zudem auf prominente Unterstützung von Ex-Formel-1-Pilot Christian Danner zählen, der sportlicher Leiter des Teams ist. Ein alter Hase hilft also dem Neuling mit seinen langjährigen Motorsporterfahrungen.

Testfahrten in Silverstone

Die ersten Testfahrten liegen mittlerweile vor dem Saisonauftakt in Riad, wo die Formel E erstmals Station macht, hinter Martin Absolviert hat sie sie in Silverstone. Sie hätten ihr gezeigt, welches Potanzial in dem Jaguar I-Pace steckt. “Das Team wird mich dabei unterstützen, dieses Potenzial immer wieder voll auf die Rennstrecke zu bringen“, sagt die Französin und setzt gleich von Anfang an auf Teamplay.

Als Teamdirektor wird dabei Christian Löer fungieren, der im Erstjob das Marketing von Jaguar in Deutschland verantwortet. „Die Formel E ist die Zukunft – und das ist Elektromobilität“, sagt er. Mit der Formel E und nun auch mit der Jaguar I-Pace eTrophy würde man dort Station machen, wo E-Mobilität besonders Sinn macht: in den Städten. Es sei ein idealer Ort, um die Menschen von den Vorteilen der E-Mobilität zu überzeugen. Jaguar ist übrigens der erste europäische Premiumhersteller, der mit dem I-Pace bereits ein Elektro-Modell anbietet; Audi kommt mit dem e-tron erst Ende des Jahres und Mercedes mit dem EQC noch später.

Bewusst für einen Rookie entschieden

Celia Martin fährt für das deutsche Team bei der Jaguar I-Pace eTrophy. Foto: Jaguar

Das Schöne an der I-Trophy sei, dass man mit Fahrzeugen die Rennen bestreitet, die bis auf den Überrollkäfig im Innenraum dem Serienfahrzeug annähernd entsprechen. Wie Löer sagte, hätte man sich im Übrigen ganz bewusst für einen Rookie auf dem Fahrersitz entschieden. „Es wird spannend sein zu sehen, wie sie sich behauptet.“

Celia Martin jedenfalls fiebert dem 15. Dezember bereits entgegen. Sie sei fasziniert davon, in einer komplett neuen Rennserie mit dabei zu sein, sagt sie. Auch wenn Teamdirektor Löer die Erwartungen für den Saisonauftakt nicht zu hoch schrauben will („Wir wollen in unserer ersten Saion vor allem lernen“) ist vielleicht Celia Martin auch für eine Überraschung gut. Ab dem 15. Dezember wird man es wissen. Dann senkt sich die Startflagge für die I-Pace eTrophy.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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