Mobilität

Hyundai Elevate klettert über Stock und Stein

Der Hyundai Elevate. Foto: Hyundai
Für den Hyundai Elevate gibt es keine Grenzen.

Hyundai eröffnet auf der CES eine neue Fahrzeugklasse mit Namen „Ultimate Mobility Vehicle“. Der Elevate bewältigt unzugängliches Gelände zu Fuß.

Ein UMV soll Gegenden befahren können, die etwa durch ein Erdbeben kein Mensch mehr erreichen kann, die ultimative Mobilität also. Das rein elektrische Auto mit vier langen Roboterbeinen kommt auch ohne Fahrer aus. Es wird von zahlreichen Sensoren und Kameras auf Kurs gehalten.


„Die ersten 72 Stunden, zum Beispiel nach einer Naturkatastrophe wie Erdbeben oder Tsunami, sind die wichtigsten zur erfolgreichen Rettung der Überlebenden und Verletzten“, erklärt Hyundai-Vizepräsident John Suh. Heutige Rettungsfahrzeuge kämen nur bis zum Rand des betroffenen Gebiets, die Bergungsmannschaften müssten sich oft kilometerlang zu Fuß einen Weg durch das Chaos bahnen. Der Elevate soll viel weiterkommen. Dank vier robotergesteuerten, ausfahrbaren Beine mit in alle Richtungen drehbaren kleinen Rädern kann er sich, je nach Situation, seitwärts bewegen wie ein Krebs oder dank seiner variablen Beinlänge über einen bis zu 1,50 Meter breiten Spalt staksen.

Elevate auf verschiedenen Gebieten im Einsatz

Wenn es mit den normalen Rädern nicht mehr weitergeht, werden die Gummiwalzen weggeklappt, der Koreaner bewegt sich dann wie auf Stelzen, kann sogar über senkrechte, bis zu 1,50 Meter hohe Wände krabbeln. Kein Problem hat das Wunderauto auch mit rutschigem Geröll auf Abhängen. Sollte sicherer Halt verlorengehen, krallen sich die Enden der Beine einfach fest. Ist der Hyundai auf normalen Straßen unterwegs, werden die Aufhängungen eingezogen und verschwinden in seitlichen Aussparungen.

Hyundai nennt eine ganze Reihe von denkbaren Einsatzmöglichkeiten: Mit einer ausfahrbaren Rampe versehen, kann das Unikum zu Beispiel einen Rollstuhlfahrer im Hochparterre aufnehmen. Je nach Einsatzzweck können unterschiedlich große Fahrgastabteile auf das Basismodul montiert werden. So kann das Fahrzeug auch als Notarztwagen mit mehreren Helfern zur Unglücksstelle unterwegs sein. Sollte der Elevate bei einer Einsatzfahrt im Schneegestöber von der Straße abkommen und im zugeschneiten Straßengraben landen, braucht er keinen Abschleppwagen, sondern befreit sich selbst.

Der koreanische Hersteller kombiniert in seinem Erste-Hilfe-Fahrzeug moderne Robotertechnik für das autonome Fahren mit Elektromobilität. Je nach Zweck und gewünschter Reichweite kommen verschieden große Batterien zum Einsatz. Zu der Frage, ob die Krake je die Chance auf eine kleine Serienproduktion bekommt, schweigt Hyundai. Sollten die Rettungsdienste nicht anbeißen, stünden aber sicher die Militärs bereit. Wäre schade um die hilfreiche Idee. (SP-X)

Über den Autor

Thomas Flehmer

Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam noch das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit Beginn 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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