Mit Oberleitungs-Lkw könnten in Deutschland jährlich bis zu 9,2 Millionen Tonnen an CO2-Emissionen eingespart werden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung.
Bedingung ist ein Basisnetz von rund 3.200 Kilometern Länge auf besonders befahrenen Autobahn-Abschnitten, wie aus einer Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Heidelberg hervor geht.
Die möglichen Einsparungen allein mit deutschen Lkw entspricht der Untersuchung zufolge rund einem Fünftel der jährlichen Gesamtemissionen im Straßengüterverkehr. Die Kosten für den Bau der Oberleitungen beziffern die Experten auf insgesamt etwa 7 Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren. Der Betrag entspricht in etwa den jährlichen Einnahmen aus der Lkw-Maut.
Start auf vielbefahrenen Strecken
Starten sollte der Ausbau der Autobahnen nach Ansicht der Wissenschaftler auf den hoch frequentierten Strecken zwischen den Ballungszentren. Auf weniger befahrenen Routen seine voraussichtlich andere Antriebe günstiger, etwa E-Lkw mit Brennstoffzelle. Langfristig sei mit einem Technologiemix auf den europäischen Fernstraßen zu rechnen, in dem die O-Lkw eine wichtige Rolle spielten. Gegenüber batteriebetriebenen Trucks seien die Anschaffungskosten aufgrund der kleineren Batterie deutlich niedriger. Und selbst gegenüber synthetischen Kraftstoffen gebe es einen Vorteil von rund 10 Prozent bei den kompletten Systemkosten.
Erste Testprojekte zu Oberleitungs-Lkw laufen bereits in Deutschland und Europa. Auf der A 5 in Hessen sind beispielsweise seit vergangenem Jahr auf einem fünf Kilometer langen Teilabschnitt Hybrid-Lkw von Scania unterwegs. Laut einer ersten Bilanz lagen die Kraftstoff-Einsparungen bei rund 10 Prozent gegenüber dem Einsatz von Diesel. Bis 2022 sind zwei weitere Teststrecken auf der A1 in Schleswig-Holstein und der B 462 bei Rastatt geplant. (SP-X)
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