Elektro

Jeep Avenger: Elektrisch ins Gelände

Der Jeep Avenger hat eine Leistung von 156 PS. Foto: Jeep

Nein, der Jeep Avenger hat keinen Allradantrieb. Dafür ist das kleine SUV rein elektrisch unterwegs und hinterlässt einen guten Eindruck.

Der Jeep Avenger ist das erste Elektromobil der US-Marke. Er ist zudem das kleinste jemals von Jeep gebaute Fahrzeug und auch das erste Modell, das ausschließlich für Europa konzipiert wurde. Die Preise starten bei 37.000 Euro.


Ohnehin ist der Avenger ein Europäer durch und durch. Vom Band läuft er im polnischen Tychy, wo einst der Polski Fiat 126p gefertigt wurde und zuletzt der aktuelle Fiat 500 sowie der Lancia Ypsilon. Zudem stammt der neu entwickelte Elektromotor des Avengers aus Frankreich, das Design aus Italien. Das Modell hat auch die Juroren und Jurorinnen des Autopreises „Car of the Year“ überzeugt, die ihn zum besten Auto des Jahres kürten – mit weitem Vorstand vor dem VW ID. Buzz.

Start der E-Offensive

Mit dem Kleinsten startet Jeep seine Elektro-Offensive. Bis 2026 sollen vier batterieelektrische Fahrzeuge das Portfolio ergänzen, bis 2030 will die US-Marke ihre Palette in Europa dann komplett auf BEV-Modelle umgestellt haben.
Mit 4,08 Metern erreicht der Avenger Polo-Format und ist noch einmal eine Handylänge kürzer als der bislang kleinste Jeep, der Renegade (4,27 Meter). Es gibt ihn zunächst ausschließlich mit Frontantrieb, eine Allradversion soll nächstes Jahr folgen. Optisch ist der Avenger mit seiner modernen Interpretation des ikonischen Seven-Slot-Grills ein echter Jeep.
Leistung von 156 PS

Der E-Jeep nutzt bekannte E-Technik des Stellantis-Konzerns. Für den Antrieb der Vorderräder ist ein 156 PS starker E-Motor zuständig, der aus einer 54 kWh-Batterie gespeist wird. Als WLTP-Reichweite gibt Jeep knapp 400 Kilometer an.

Laden mit bis zu 100 kW

Der Jeep Avenger ist mit 1.541 Kilogramm kein Leichtgewicht. Foto: Jeep

An einer Schnelladesäule kann der Avenger mit bis zu 100 kW Strom ziehen. Der Ladevorgang des Akkus von 20 auf 80 Prozent gelingt bestenfalls in 24 Minuten. An einer Wallbox mit 11 Kilowatt Wechselstrom dauert das komplette Laden 5,5 Stunden.

Die Jeep-Entwickler haben ihrem hübschen Szene-Süvchen einen exzellenten Komfort verpasst. Nur auf wirklich grobem Pflaster dringen Unruhe und Dröhngeräusche zu den Insassen vor. Ansonsten federt der Avenger bemerkenswert erwachsen. Die Lenkung mag einigen zu leichtgängig und unpräzise sein, zum Charakter eines kompakten Mobils, das wendig und leichtfüßig die City erobern will, passt sie aber

Hinter den Stadtmauern schwimmt der Avenger unaufgeregt im Verkehr mit. Kurven nimmt er aufrecht, kalkulierbar und keineswegs wankelmütig. Man spürt, dass mit dem vergleichsweise leichten Avenger (1,6 Tonnen) kein massiger Elektro-Klotz am Gas hängt. Wer es ruhig angehen lässt, freut sich über Verbräuche zwischen 15 und 16 kWh. (SP-X)

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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