Elektro

E-Auto: Nur im Team gibt’s die volle Ladung

Erst das Zusammenspiel der Komponenten sorgt für Power. Foto: Heidelberg

Fließt zu wenig Strom, kann das mehrere Gründe haben. Ladesäule, Fahrzeugtechnik und Kabel müssen deshalb zusammenpassen.

Wie lange die Batterie-Füllung an Wallbox oder Schnelllader dauert, hängt von zahlreichen Faktoren ab. Stromquelle, Auto und Kabel können unabhängig voneinander für Schneckentempo sorgen.


Am Schnelllader lädt man mehr als hundert Mal so flott wie an der Schuko-Steckdose. Während letztere je nach Absicherung mit 2,3 oder 3,68 Kilowatt Ladeleistung aufwartet, stellt eine DC-Säule bis zu 400 kW zur Verfügung. Die Wallboxen in der Garage oder die Säulen am Straßenrand liefern üblicherweise 11 oder 22 kW. Ist mehr als ein Auto gleichzeitig angeschlossen, kann die verfügbare Ladeleistung für jedes einzelne aber in die Knie gehen. Immer gilt: Schneller als die Stromquelle es zulässt, kann niemand laden.

Der limitierende Faktor kann aber auch das Auto sein. Am DC-Schnelllader akzeptiert es nur die Leistung, die der Hersteller der Batterie und dem Gesamtsystem zumuten kann und will. Die üblichen Stufen liegen zwischen 50 und 270 kW. Künftig dürften Werte in Richtung 400 kW möglich sein – die dann auch die volle Nutzung der extra schnellen Ladesäulen erlauben. Beim Wechselstromladen spielt der im Fahrzeug verwendete Bordlader die zentrale Rolle. Einfache und günstige Modelle liefern lediglich 4,6 kW, die leistungsfähigsten kommen aktuell auf 22 kW. Am weitesten verbreitet ist die Variante mit 11 kW. Auch hier gilt: Schneller als es das Auto erlaubt, lädt man auch an der schnellsten Säule nicht.

Die schwächste Komponente gibt den Ausschlag

Für langsamen Stromfluss kann letztlich auch das Kabel sorgen. Einfluss auf die Wahl des Modells hat man nur beim normalen AC-Laden, für das man in der Regel das eigene Kabel aus dem Fahrzeug nutzt. Bei DC-Ladesäulen sind dicke, teils gekühlte Kabel nötig, die mit der Säule festmontiert sind und in den meisten Fällen zur Leistung der Stromquelle passen dürften. An Wallbox oder Normallader hingegen kann der Leiter der limitierende Faktor sein, denn das sogenannte Typ-2-Kabel gibt es mit 7,4 kW, 11 kW und 22 kW. Mit der Leistung wachsen Materialeinsatz und Preis.

Weil sich die Ladegeschwindigkeit immer nach dem schwächsten Glied der Kette richtet, sollten zumindest alle regelmäßig genutzten Komponenten gut zusammenpassen. Erlaubt der Bordlader des Autos etwa das Laden mit 11 kW, sollte die heimische Wallbox mindestens diese Leistung zur Verfügung stellen. Und das Kabel wird so gewählt, dass es den Strom auch leiten kann. (SP-X)

Über den Autor

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz des Rallye-Copiloten.

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