Elektro

Batterie-Zentrum Mirafiori: Blick ins Herz des E-Autos

24 der Prüfzellen sind begehbar. Hier müssen sich die Teile extremen Klimabedingungen stellen. Foto: Stellantis

In Turin hat Stellantis ein Technologie-Zentrum für Auto-Akkus eröffnet. Geforscht wird hier für alle 14 Marken.

Was Wolfsburg für Volkswagen oder Untertürkheim für Mercedes heißt bei Fiat Mirafiori. Die „wunderbare Blume“, ein Stadtteil vor den südlichen Toren der Millionenstadt wurde 1939 der Standort des gleichnamigen Werks von Fiat. Hier rollten Modelle wie die legendären Kleinwagen Fiat 500 und 600 ebenso vom Band wie der Panda, der Uno oder der Punto. Aktuell entsteht in Mirafiori neben Maserati-Modellen auch der elektrische Fiat 500. Jetzt soll das Werk auch für die Zukunft der Stromer-Modelle des noch jungen Konzern Stellantis stehen, zu dem Fiat inzwischen gehört.


Im 8.000 Quadratmeter großen, jetzt eröffneten „Zentrums für Batterietechnologie“ dreht sich alles um das Herz eines E-Autos. Nicht nur für Fiat, sondern auch all die anderen Marken, die unter das Stellantis-Dach geschlüpft sind. Wie Peugeot, Citroen oder Opel, Lancia oder Abarth. Der Multi-Konzern bietet weltweit immerhin 14 Marken, von denen bis 2030 alle in Europa zu 100 Prozent auch elektrisch angetrieben werden sollen. Für die USA-Marken wie Chrysler, Jeep oder Dodge, die mindestens zur Hälfte des Angebots ebenfalls abgasfrei unterwegs sein sollen, baut Stellantis ein ähnliches Werk im kanadischen Windsor, das in der Nähe der Autostadt Detroit liegt.

Es geht um Lebensdauer und um Software

In Turiner Zentrum bauen die sonst üblichen langarmigen Roboter keine fertigen Autos zusammen. Hier stehen 32 klimatisierte Prüfzellen. 24 von ihnen sind begehbar. In ihnen müssen sich die aus vielen einzelnen Batteriezellen bestehenden „Pakete“ extremen Klimabedingungen stellen, simuliert werden Temperaturen von -40 bis +60 Grad und verschiedene Grade der Luftfeuchtigkeit. Bis zu 96 einzelne Zellen werden in acht kleineren Kammern ähnlichen Versuchen ausgesetzt. Immer geht es um Belastungstests, die Lebensdauer aber auch um die Entwicklung und Erprobung von Software für das elektronische Management der Batteriepacks.

Die neuen Zentren arbeiten mit den sechs firmeneigenen Batterie-Gigafactories in Nordamerika und Europa zusammen. Der Konzern sieht sich so auf dem besten Weg, bis 2038 ein Unternehmen mit Netto-Null-CO2- Emissionen in allen Geschäftsbereichen zu werden. (SP-X)

Über den Autor

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz des Rallye-Copiloten.

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