Mitch Evans konnte in Mexiko-City das vierte Saisonrennen der ABB Fia Formel E für sich entscheiden. Die Piloten von Mercedes, BMW, Porsche und Audi landeten nicht auf dem Podium.
Der für das Team Panasonic Jaguar Racing fahrende Evans konnte nach einem intelligent geführten Rennverlauf António Félix da Costa (DS Techeetah) und Sebastien Buemi (Nissan e.dams) auf die Plätze verweisen.
„Der Gegensatz zu Santiago war massiv. Wir haben an Lösungen gearbeitet, um unsere Pace zu verbessern und das ist uns gelungen. Es war ein hartes Rennen, aber es fühlt sich richtig, richtig gut an“, sagte Sieger Evans nach dem Rennen.
Wehrlein als 10. bester deutscher Pilot
Im Autodromo Hermanos Rodriguez von Mexiko-Stadt war Pascal Wehrlein (Mahindra Racing) vor 40.000 Zuschauern auf Platz 10 bester deutscher Pilot. Wehrlein war nach einer Strafe vom Ende des Feldes ins Rennen gegangen und holte sich mit einer starken Aufholjagd noch einen Punkt. Alexander Sims vom Team BMW i Andretti konnte Platz fünf herausfahren. Hinter ihm wurde der Brasilianer Lucas di Grassi vom Team Audi Sport Abt Schaeffler Sechster.
Sims, der von Startplatz 18 ins Rennen gegangen war, zeigte sich im Nachgang mit dem Ausgang zufrieden. „Wir konnten vor allem im ersten Rennabschnitt im Vergleich zu unseren Konkurrenten viel Energie sparen und die dann später für die Aufholjagd nutzen. Ich hatte im Rennen wirklich ein sehr starkes Auto. Insgesamt ist es großartig, einen Renntag, der zunächst nach einer Enttäuschung ausgesehen hat, noch mit einem so guten Ergebnis zu beenden“, so Sims. Sein Teamkollege Sebastian Günther, der das Rennen in Santiago noch für sich entscheiden konnte, wurde diesmal nur 13. Das war nicht unser Tag. Wir müssen uns erst einmal genau anschauen, was los war. Im Qualifying hatten wir aus irgendeinem Grund einfach nicht den nötigen Speed. Das ist im Rennen bei mir – im Gegensatz zu Alexander, der wirklich eine tolle Aufholjagd gezeigt hat – nicht besser geworden“, so Günther.
Deutsche Fahrer und Teams teils im Pech
Das Rennen in Mexiko-City erwies sich für die Teams von Mercedes, Porsche und Audi letztlich als enttäuschend. So musste das Mercedes-Benz EQ-Duo Stoffel Vandoorne und Nyck de Vries das Rennen vorzeitig beenden. Sie sahen erstmals in dieser Saison nicht die Zielflagge. „Ich bin nach diesem Rennen natürlich super enttäuscht. Wir haben heute viele Punkte liegen gelassen. Ich war auf Platz fünf, als ich in Kurve drei ein bisschen von der Linie abgekommen bin. Danach hatte ich keine Chance mehr, der Mauer zu entkommen“, sagte Vandoorne. Ein Unfall zwang auch de Vries zur vorzeitigen Aufgabe.
Porsche trotz Pole Position nicht in Punkten
Das vierte Saisonrennen begann für Porsche vielversprechend. Denn André Lotterer hatte sich mit der schnellsten Runde in der Super Pole den ersten Startplatz gesichert. Doch das Rennen selbst verlief dann unglücklich. Nachdem Lotterer am Start mit durchdrehenden Rädern zu kämpfen hatte, wurde er eingangs der ersten Kurve vom späteren Rennsieger Mitch Evans berührt und verlor drei Plätze.
Weitere Zweikämpfe führten zu starken Beschädigungen an der Karosserie des Porsche 99X Electric und einem vorzeitigen Rennende. Lotterers Teamkollege Neel Jani beendete das Rennen als 14. „Das ist natürlich nicht das Ergebnis, das ich mir gewünscht habe. Beim Start hatte ich mit durchdrehenden Rädern zu kämpfen und wurde dann in der ersten Kurve von Mitch getroffen. Dadurch habe ich ein paar Plätze verloren. Es war ein hartes Rennen mit vielen Zwischenfällen. Nach etlichen Kollisionen war mein Auto so stark beschädigt, dass ich letztlich aufgeben musste. In Marrakesch werde ich erneut angreifen“, so Lotterer.
Der Tag in Mexiko-City verlief für das Team Audi Sport Abt Schaeffler diesmal nicht wie erwartet. Zwar konnte Lucas di Grassi Platz sechs herausfahren, doch zuletzt gab es für den Rennstall in Mittelamerika drei Siege in Folge. Das war ein hartes Rennen“, sagte di Grassi. „Obwohl wir gute Punkte gesammelt haben, bin ich nicht 100 Prozent glücklich. Wir waren im Rennen nicht schnell genug, um noch weiter nach vorne zu kommen. Wir müssen hart arbeiten, um im Qualifying, aber auch im Rennen stärker zu werden.“
Schwerer Trainingsunfall für Abt
Sein Teamkollege Daniel Abt, der 2018 in Mexiko-Stadt seinen ersten Sieg in der Formel E gefeiert hatte, war diesmal im Pech: er hatte einen schweren Trainingsunfall, als er im ersten freien Training gegen eine Streckenbegrenzung knallte. „Das war der heftigste Aufprall meiner Karriere“, sagte Abt, der vorsorglich mit einem Hubschrauber zu Untersuchungen in ein Krankenhaus geflogen wurde. „Ich bin froh, dass die Autos so sicher sind und ich den heutigen Tag relativ unbeschadet überstanden habe. Es war eine tolle Leistung meiner Crew, das Auto überhaupt wieder rennfertig zu bekommen. Aber natürlich war klar, dass es von fast ganz hinten und praktisch ohne Training ein sehr schwieriges Rennen für mich werden würde. Jetzt geht es darum, bis Marrakesch wieder richtig fit zu werden.“
Die Fahrerwertung führt Mitch Evans mit 47 Punkten vor Alexander Sims und da Costa (39) an. In der Teamwertung liegt BMW mit 71 Punkten vor Panasonic Jaguar Racing (59) und Mercedes-Benz EQ (56) an Position ein. Das nächste Rennen findet am 29. Februar in Marrakesh statt.
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