Formel E

Formel E: Audi Sport Abt Schaeffler triumphiert in Teamwertung

Es war ein Herzschlagfinale: Der Rennstall Audi Sport Abt Schaeffler hat sich den Titel in der Teamwertung der Formel E gesichert.

Bei den beiden Abschlussrennen der vierten Formel E-Saison in New York hatten die beiden Audi-Werksfahrer Lucas di Grassi und Daniel Abt eine furiose Aufholjagd hingelegt.


Zunächst hatten die beiden Rennfahrer am Samstag mit einem Doppelsieg den Abstand auf den bis dahin in der Teamwertung führenden chinesischen Rennstall Techeetah zunächst auf fünf Punkte verkürzt, um dann in einem spannenden Finalauf am Sonntag sich noch vor die Konkurrenten Jean-Eric Vergne und Andre Lotterer von Techeetah zu setzen.

Lucas di Grassi am Sonntag Zweiter hinter Vergne

Aus einem vor dem Rennen in New York scheinbar uneinholbaren Rückstand von 33 Punkten machten di Grassi und Abt noch einen Vorsprung von zwei Zählern. Damit sicherte sich das Team von Audi Sport Abt Schaeffler erstmals in der Formel E den Titel in der Teamwertung, dessen Ausgang bis zur letzten Runde hart umkämpft war.

Doch nachdem di Grassi am Sonntag nach 43 Runden auf dem Straßenkurs in Brooklyn mit Blick auf Downtown Manhattan als Zweiter vor seinem Teamkollegen Daniel Abt überquerte, war die Sache entschieden – und Vorjahressieger di Grassi zugleich Vize-Champion in der Fahrerwertung. Diese hatte Vergne bereits am Samstag mit einem fünften Platz für sich entschieden, ehe er am Sonntag das letzten Rennen der Saison mit einem Sieg krönte. „Es ist schade für das Team, dass wir die Meisterschaft nicht gewonnen haben, aber wir können alle sehr stolz auf das Erreichte in den letzten Monaten sein“, sagte Vergne.

Letztlich eine herausragende Saison

So spannend wie es das Team Audi Sport Abt Schaeffler machte, machte es im Saisonverlauf auch di Grassi. Der Brasilianer konnte in den ersten vier Rennen der Saison zunächst keinen Punkt erringen, stand dann aber in der Folge bei jedem Lauf auf dem Podium.

„In vier Rennen keine Punkte und nun bin ich noch Zweiter der Fahrerwertung – das ist ein kleines Wunder“, sagte di Grassi. „Es wurde für mich und auch für unser Team dann noch eine herausragende Saison. Wir geben niemals auf, der Teamtitel nach so einer unglaublichen Aufholjagd ist der beste Beweis dafür“, fügte der Brasilianer hinzu, der am Samstag vor Daniel Abt den Sieg herausgefahren hatte.

Daniel Abt mit schnellster Runde

Teamkollege Daniel Abt steuerte zum Gewinn der Teamwertung im Finalrennen einen dritten Platz und damit 15 Punkte sowie einen Zähler für die schnellste Rennrunde bei. Für Abt war es die insgesamt vierte schnellste Runde der Saison. Kein Fahrer im Feld weist mehr schnelle Runde auf als der 25-Jährige.

„Wir hatten ein großes Ziel, und das haben wir geschafft. Was für ein Comeback – ich bin glücklich und freue mich für das ganze Team. Und das sind nicht nur alle hier an der Strecke, sondern auch alle Partner und die Mitarbeiter in Ingolstadt, Neuburg und Kempten“, erklärte Abt, der mit 120 Punkten, zwei Siegen und zwei weiteren Podestplätzen hier in New York seine mit Abstand erfolgreichste Saison in vier Jahren Formel E fuhr. In der Fahrerwertung belegt Abt den fünften Rang.

Zittern bis zur letzten Runde

Freude über den Titel in der Teamwertung: Daniel Abt (l.) und Lucas di Grassi. Foto: Audi/Kunkel

„Ja, wir mussten bis zur letzten Kurve und bis zur letzten Sekunde zittern, aber nun ist es wahr geworden: Team-Champion!“, sagte Teamchef Allan McNish. „Diese Saison war ein Auf und Ab, und sie haben immer ihr Bestes gegeben. Auch heute, als es wirklich drauf ankam, haben sie – wie heißt es so schön – ‚geliefert‘, ergänzte sich McNish. “

Doch nach der Saison ist praktisch vor der Saison. Deshalb präsentierte Audis Technologiepartner Schaeffler in New York den Prototypen des neuen Audi e-tron FE05. In ihm kommt gemeinsam mit der VW-Tochter entwickelte Antriebstechnik von Schaeffler und Audi zum Einsatz. Das erste Rennen der fünften Saison startte Mitte Dezember in Riad/Saudi-Arabien. Dann wird eine neue Ära der Formel E eingeläutet, denn die Teams fahren dann nur noch mit einem statt mit zwei Autos. Der Fahrzeugwechsel zur Hälfte des Rennens entfällt.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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