Mobilität

Erster Wasserstoffzug in Niedersachsen im Einsatz

Der Brennstoffzellenzug Coradia iLint von Alstom. Foto: Alstom

In Niedersachsen fahren bald die weltweit ersten mit Wasserstoff betriebenen Züge. Sie sollen auf Regionalstrecken ohne Oberleitungen Diesel-Loks ersetzen.

Das Eisenbahn-Bundesamt hat der „Caradia iLint“ genannten Bahn der Firma Alstom die Zulassung erteilt. Nach Herstellerangaben handelt es sich um den weltweit ersten Personenzug, der von einer Wasserstoff-Brennstoffzelle angetrieben wird. So soll künftig auch auf Strecken ohne Oberleitungen im Regionalverkehr emissionsfrei gefahren werden können.


Vorerst zwei Prototypen im Einsatz

Zwei Prototypen gehen auf der Strecke im Elbe-Weser-Netz im Raum Bremervörde in Betrieb. Ab Dezember 2021 ist dann der Einsatz im großen Stil geplant: Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen hat bei Hersteller Alstom 14 Brennstoffzellen-Züge bestellt, sie sollen Reisende zwischen Cuxhaven, Bremerhaven, Bremervörde und Buxtehude befördern. „Mit der Genehmigung durch das Eisenbahn-Bundesamt schicken wir den ersten Personenzug mit Brennstoffzellentechnologie aufs Gleis. Das ist ein starkes Zeichen für die Mobilität der Zukunft. Wasserstoff ist eine echte emissionsarme und effiziente Alternative zum Diesel“, sagte Enak Ferlemann, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium.

An Bord des Zuges erzeugt eine Wasserstoff-Brennstoffzelle elektrische Energie für den Antrieb, als Abfallprodukt entsteht Wasserdampf. Insbesondere auf Nebenstrecken, an denen Oberleitungen unwirtschaftlich oder noch nicht vorhanden sind, sollen diese Züge sauber und umweltfreundlich unterwegs sein. Das Bundesverkehrsministerium hat die Entwicklung und Erprobung des emissionsfreien Nahverkehrszuges finanziell unterstützt.

„Die Zulassung ist ein wichtiger Meilenstein für unseren Coradia iLint und ein entscheidender Schritt hin zu einer sauberen und zukunftsweisenden Mobilität“, sagte Alstom-Entwicklungschef Wolfram Schwab. (AG/SP-X)

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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