Elektro

Renault Zoe R110: Ein Hauch mehr Dynamik

Der Renault Zoe R110. Foto: Thomas Flehmer

Der Renault Zoe bekommt einen neuen Elektromotor.  Als R110 sorgt der franzsöische Autobauer nun für noch mehr Dynamik bei seinem Bestseller. <!–more–>

Ein wenig Verwirrung schwirrt schon mit herum. Nachdem Renault in der Vergangenheit seine Elektrofahrzeuge nach der Stärke der Batterie betitelt hatte und derzeit als stärkste Serienvariante den Z.E. 40 anbot, schwenken die Franzosen beim aktuellen Topmodell Zoe R110 um.


Dieser wird zwar weiterhin von einer 40 kWh starken Batterie wie der Zoe Z.E. 40 gespeist, erhält aber einen neuen und vor allem stärkeren Elektromotor. Anstatt 92 PS gibt das neue Aggregat knapp 110 PS</a> ab, sodass der Kleinwagen nun nach dem potenter klingenden Aggregat als R110 benannt wird anstatt nach der Stärke des Akkus.

Bessere Beschleunigung beim Überholen

Natürlich ergeben sich durch die neue Nomenklatura mehr Vorteile als nur die reine Zahlenspielerei. Dank der rund 16 PS mehr an Leistung beschleunigt der 4,09 Meter kurze Kleinwagen vor allem im Geschwindigkeitsbereich zwischen 80 und 120 km/h sehr viel besser als die schwächere Maschine. So gestalten sich Überholvorgänge nicht zur Zitterpartie. Sowohl auf der Landstraße als auch auf der Autobahn zieht das am besten in Deutschland verkaufte Elektroauto charmant an langsamer fahrenden Fahrzeugen vorbei.

Die Höchstgeschwindigkeit bleibt dabei identisch mit dem schwächeren Aggregat. Bei 140 km/h stockt die Anzeige, fünf Stundenkilometer später als angegeben. Für die meisten Länder vollkommen ausreichend, da dort das Tempolimit den Fahrern spätestens bei 130 km/h die Stoppflagge zeigt. Und bei diesem Tempo wird es für den Zoe auch zäher, die Spur zu halten.

Renault Zoe R110 als kleiner Kurvenjäger

Bis dahin jedoch verrichtet der fünfsitzige Kleinwagen souverän seinen Dienst. Bis Tempo 50 vergehen dank schnell zur Verfügung stehenden 220 Newtonmeter Drehmoment lediglich 3,9 Sekunden, die 100 km/h-Marke fällt nach 11,9 Sekunden – absolut Kleinwagen-tauglich. Dank der gedrungenen Maße gibt der Zoe R110 innerhalb seiner Möglichkeiten auch einen guten Kurvenjäger ab und fördert den Fahrspaß, den das elektrische Fahren stets mit sich bringt. Auf moderne Assistenzsysteme wie Abstandstempomat oder Spurhalteassistent muss allerdings verzichtet werden.

Die bis zu fünf Personen stört das nicht. Sie sitzen auf einem Radstand von knapp 2,60 Metern sehr kommod. Auch die hinteren Gäste müssen nicht unter Platzangst leiden. Zudem erreichen 338 Liter Kofferraumvolumen fast schon kompakte Maße. Vorne zeigt ein für heutige Verhältnisse recht kleiner Bildschirm den Weg, die darunter befindliche Klimaanlage leuchtet im Dunkeln mit einer attraktiven blauen Umrandung.

Zwei Stunden laden an der Wallbox

Der Fahrer liest die Restreichweite von den bis zu 300 zur Verfügung stehenden Kilometern nach dem neuen WLTP-Zyklus in der linken oberen Ecke seines Instrumentenboards ab. Dort wird auch angezeigt, ob der Strom die Maschine anheizt oder gerade rekuperiert wird, was der Fahrer aber auch deutlich spürt, sobald er den Fuß vom rechten Pedal nimmt. Wer vorausschauend fährt, wird das ein oder andere Mal die Bremsen schonen können, wenn er sich der Ampel nähert. Und zahlt somit weniger beim Werkstattaufenthalt.

Auch ein Eco-Trainer erhöht den Sparcharakter. Der Fahrer selbst kann den Zeitpunkt des Ladens bestimmen, um auch dabei die günstigsten Tarife zu erhalten. Jedenfalls wenn er die Wallbox nutzt, bei der gerade einmal zwei Stunden für den Ladevorgang vergehen. An der Haushaltssteckdose sind es deren 25.

Renault Zoe R110 ab 27.900 Euro

Die Amortisierung der einzelnen Sparkomponenten fällt aber trotzdem schwer, da ein Elektroauto immer noch sehr viel teurer ist als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Im Falle des Zoe R110 fallen 27.900 Euro an. Dann muss allerdings die Batterie für mindestens 69 Euro pro Monat gemietet werden. Wer den Akku käuflich erwirbt, zahlt 8000 Euro drauf. 4000 Euro werden durch die noch bis zum kommenden Jahr bestehende Elektroprämie abgezogen. Renault selbst legt einen weiteren Tausender bei, sodass die Verwirrung um den R110 bei 30.900 Euro legt.

Über den Autor

Thomas Flehmer

Der diplomierte Religionspädagoge arbeitete neben seiner Tätigkeit als Gemeindereferent einer katholischen Kirchengemeinde in Berlin in der Sportredaktion der dpa. Anfang des Jahrtausends wechselte er zur Netzeitung. Seine Spezialgebiete waren die Fußball-Nationalelf sowie der Wintersport. Ab 2004 kam noch das Autoressort hinzu, ehe er 2006 die Autogazette mitgründete. Seit Beginn 2018 ist er als freier Journalist unterwegs.

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