Mobilität

Dudenhöffer sieht leisen Abschied vom Diesel

Die Nachfrage nach Diesel geht zurück. Foto: Aral

Diesel gelten nach wie vor als effizient. Doch in West-Europa werden Selbstzünder kaum noch gekauft.

Nach Einschätzung des Autoexperten Ferdinand Dudenhöffer werden Dieselautos entsprechend zu einem Auslaufmodell.


Zwar sei es ein leiser Abschied, aber ein Trend, der sich fortsetzt, stellte der Wissenschaftler fest. So waren in den ersten neun Monaten des Jahres nur noch 27,2 Prozent aller Pkw-Neuwagen in West-Europa noch Diesel-Pkw.

Den Grund dafür sieht Dudenhöffer in der zunehmenden Elektrifizierung des Antriebsstrangs. Der nehme dem Diesel die Kunden. Seit 2015 steigern sich die Markteinbrüche beim Diesel ganz erheblich. Nach Auffassung von Dudenhöffer werde die Entscheidung von Großbritanniens Premierminister Boris Johnson zum Jahr 2030 aus dem Verbrennungsmotor die Talfahrt des Diesels genauso verstärken wie strengere CO2-Vorgaben der EU und strengere Emissionsregulierungen, die mit EURO 7 vermutlich 2025 kommen werden.

EU plant schärfere CO2-Grenzwerte

So plant die EU-Kommission bis zum Jahr 2030 eine Verschärfung der Klimaziele. So sollen die CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent reduziert werden. Geht es nach dem EU-Parlament sollen es sogar 60 Prozent sein.

Wie der Autoexperte mitteilte, ist der Diesel mittlerweile teuer geworden und seine CO2-Einsparungen seien längst nicht mehr „State of the Art“. Einzig für die schweren SUVs und große Firmenwagen spielt der Diesel angesichts seiner Steuervorteile noch eine Rolle. „Ohne Steuervorteile in vielen europäischen Ländern sähe es deutlich trauriger beim Diesel aus“, so Dudenhöffer.

Besonders dramatisch stellt sich die Situation für den Diesel in Norwegen dar. Dort sei die Dieselnachfrage „geradezu erdrutschartig“ zusammengebrochen. So waren nur noch 10,3 Prozent der Pkw-Neuwagen in den ersten neun Monaten des Jahres dort nur noch noch Diesel. Im Jahr 2011 waren es noch 75,7 Prozent. Ein Schattendasein spielt der Diesel in den Niederlanden. Dort sind nur noch 4,5 Prozent der Pkw-Neuwagen als Diesel unterwegs. Autobauer wie beispielsweise Volvo haben bereits vor geraumer Zeit angekündigt, keine neuen Dieselgenerationen mehr zu entwickeln, Selbst bei Plug-in-Hybriden spielt der Diesel keine Rolle, so Dudenhöffer. „Von den 128.000 Plug-In Hybriden, die in den ersten neuen Monaten in Deutschland als Pkw zugelassen wurden, waren gerade mal 15.000 Fahrzeuge oder 12 Prozent mit Dieselantrieb ausgestattet.“

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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