Der Schweizer Edoardo Mortara hat am Samstag in Berlin das erste von zwei Formel E-Rennen in Berlin gewonnen. Der Venturi-Pilot verwies Jean-Eric Vergne (DS Techeetah) auf Platz zwei.
Dritter wurde Mercedes-Pilot Stoffel Vandoorne, der mit 96 Punkten Spitzenreiter in der Fahrerwertung bleibt. Der Vorsprung von sechs Zählern vor dem Berlin E-Prix auf dem ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof schmolz für den Belgier auf Vergne (93) damit auf drei Punkte. Der Neuseeländer Mitch Evans (Jaguar), der als Fünfter über die Ziellinie fuhr, liegt mit 82 Zähler auf Rang drei. Mortara ist mit 77 Zählern Vierter.
Erste Pole für Mortara
Mortara der das Rennen in Berlin von seiner ersten Pole Position seiner Karriere aufnahm, zeigte ein starkes Rennen, in dem er sich in der Schlussphase immer wieder gegen die Attacken seiner Konkurrenten zur Wehr setzen konnte. Bis auf zwei Attack-Modus lag der Schweizer das gesamte Rennen in Führung. „Was für ein Tag. Nach dem Qualifying waren wir schon sehr glücklich, aber dieses Rennen war unglaublich, sehr stressig, weil es verschiedene Strategien gab, die ich verteidigen musste. Am Ende hat alles geklappt, und ich bin sehr glücklich“, sagte Mortara kurz vor der Siegerehrung.
Zufrieden zeigte sich der Franzose Vergne, der seinen Rückstand auf Vandoorne verkürzen konnte. „Es war ein anstrengendes Rennen. Es ist viel passiert, und ich bin mit dem zweiten Platz zufrieden. Ich habe versucht, Edo zu überholen, aber ich glaube, sein Spiegel hat gut funktioniert, und er hat ihn kommen sehen. Ich musste es trotzdem versuchen. Ich wollte nicht einfach hinten sitzen und mich mit dem zweiten Platz zufrieden geben, also musste ich etwas versuchen. Es war ziemlich eng mit Stoffel, also war mein erstes Ziel, zu gewinnen, dann hatte ich Druck von hinten, also musste ich auf Stoffel aufpassen. Aber ich bin zufrieden mit dem zweiten Platz, einem weiteren Podium und mehr Punkten – hoffentlich können wir dieses Jahr endlich ein Rennen gewinnen“, so Vergne.
Vandoorne überrascht
Vandoorne zeigte sich überrascht das Podium erreicht zu haben: „Ich werde nicht lügen, ich bin ein bisschen überrascht. Ich hatte nicht die beste Eröffnungsrunde. Ich habe so viele Plätze verloren, dass ich zu einem Zeitpunkt wahrscheinlich auf Platz 15 lag. Aber ich habe einen kühlen Kopf bewahrt und sofort gespürt, dass das Auto eine gute Pace hat, die ich heute wirklich nutzen konnte, um effizient zu überholen. Das Team hat mit der Strategie gut gearbeitet, ich konnte sie umsetzen und meine schlechte Leistung in der ersten Runde wieder wettmachen.“
Beim siebten Saisonrennen der reinen Rennserie verpasste Porsche-Pilot Andre Lotterer als Vierter nur knapp das Podium. „Ich denke, wir haben heute das Bestmögliche herausgeholt. Nachdem wir an der Spitze mitgekämpft haben, ist es natürlich ein wenig enttäuschend, das Podium verpasst zu haben, aber ich denke, uns fehlt nicht viel. Alle sind auf einem sehr hohen Level. Mal sehen, wie wir uns für morgen verbessern können“, sagte Lotterer. Sein Teamkollege Pascal Wehrlein wurde Sechster. Titelverteidiger Nyck de Vries (Mercedes-EQ) musste sich mit Platz zehn zufrieden geben. Vor dem morgigen Rennen führt das Mercedes-EQ Formula E Team mit 136 Punkten die Teamwertung vor DS Techeetah (127) und Rockit Venturi (114) an. An diesem Samstag war bekannt geworden, dass McLaren das Mercedes-Team übernimmt und ab Saison 9 in die Formel E einsteigt.