Elektro

VW ID.Buggy: Das Spaßmobil soll gebaut werden

Der VW ID.Buggy wird in Serie gebaut. Foto: VW

Auf dem Autosalon in Genf war der ID.Buggy von VW noch als Studie zu bestaunen. Inzwischen sind die Würfel gefallen. Das elektrisch angetriebene Spaßmobil geht in Serie.

Es sind viele außergewöhnliche designte und vor allem auch PS-strotzende Autos in und um Monterey in Kalifornien unterwegs. Die jährlich stattfindende Car Week ist Anziehungspunkt für Autoliebhaber aus der ganzen Welt. Die zeigen ihre mobilen Untersätze mit röhrenden Motoren gerne auch auf dem legendären 17-Mile Drive im benachbarten Pebble Beach.


In diesem Jahr aber ist es mit dem VW ID. Buggy ein lautlos dahingleitendes Spaßauto, dass hier jede Menge Applaus erntet, hochgereckte Daumen hervorruft und als Fotomotiv begehrt ist.

Spätestens 2022 soll Marktstart sein

Schon bei der Weltpremiere der Studie auf dem Autosalon in Genf im März dieses Jahres hatte es eine Vielzahl positiver Reaktionen auf das Fahrzeug gegeben. Inzwischen steht so gut wie fest: Der Buggy geht in Serie. Angaben zur Preisvorstellung aber gibt es noch nicht. Dem Vernehmen nach soll das auf der MEB-Plattform aufgebaute Spaßmobil spätestens 2022 natürlich mit Straßenzulassung und den damit verbundenen Sicherheitsanforderungen angeboten werden.

Dass die Designer dabei weiterhin auf Türen verzichten möchten, ist angesichts der Formensprache des Buggy zu verstehen. Wie der Punkt gelöst wird, bleibt abzuwarten. Der verstärkte Windschutzscheibenrahmen und der Überrollbügel dienen derzeit dem Insassenschutz.

Überlegt wird indessen, eine zweite, ganzjahrestaugliche zweite Variante zu realisieren. An den Einsatz einer Persenning ist aber schon beim Buggy gedacht. Als Sonnensegel oder leichten Wetterschutz lässt sich der Stoff zwischen Windschutzscheibenrahmen und Targa-Bügel spannen.

E-Motor an Hinterachse

Der offene Zweisitzer ist tatsächlich im Prinzip fahrfertig. Der Antriebsstrang besteht aus dem in die Hinterachse integrierten Elektromotor mit Leistungselektronik, einem Eingang-Getriebe und der platzsparend im Fahrzeugboden angeordneten Hochvolt-Flachbatterie (62 kWh). Der Elektromotor liefert 204 PS und ein maximales Drehmoment von 310 Newtonmetern. Nach dem WLTP-Zyklus soll der Wagen auf eine Reichweite von 250 Kilometern kommen. Während VW die Höchstgeschwindigkeit mit elektronisch abgeregelten 160 Kilometern pro Stunde angibt, ist auf den Straßen rund um Pebble Beach das Tempo meist auf 30 bis 40 Kilometer pro Stunde begrenzt.

Das Heck des VW ID.Buggy. Foto: VW

Den für E-Autos bekannten zügigen Antritt allerdings zeigt der Buggy jederzeit. Schließlich verwendet VW die Technik des ID.3, der Anfang September auf der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt seine Weltpremiere feiert. Dementsprechend sind Fahrwerk und Lenkung des 4,06 Meter langen Autos im Prinzip schon fast auf Serienniveau. Im Vergleich zum ID.3 wurde der Radstand um 12,5 Zentimeter auf 2,61 Meter verkürzt und die Bodenfreiheit um sechs Zentimeter vergrößert. Das bekräftigt im Zusammenspiel mit 18-Zoll-Rädern mit Reifen der Größe 255/55 vorn und 285/60 hinten die sportliche sowie die Offroad-Optik.

Minimum im Innenraum

Die ist auch an den massiven Stoßfängern zu erkennen. Die umlaufende Linie der Fronthaube scheint zu schweben. Gleiches gilt für die dreidimensional ausgeführten LED-Scheinwerfer sowie die oberen Seitenpartien der Karosserie. Ein massiver Aluminium-Unterfahrschutz sorgt dafür, dass Vorderachse und Nebenaggregate bei Offroad-Fahrten nicht beschädigt werden. Die mächtigen Seitenschweller sind als zusätzlicher Unterfahrschutz konzipiert. Der Anschluss für den Ladestecker ist im Heck oberhalb des Stoßfängers angesiedelt.

Im Innenraum haben sich die Designer auf ein absolutes Minimum beschränkt. Zwei sportlich geschnittene Integralsitze geben guten Halt. Der Armaturenträger glänzt mit einer Schlichtheit. Lediglich vor dem Fahrer gibt es hinter dem oben und unten abgeflachten Hexagon-Multifunktionslenkrad ein kleines, digitales Anzeigenfeld, das über Reichweite, gefahrenes Tempo sowie eingeschaltete Blinker und Scheinwerfer informiert. „Wir haben lediglich das untergebracht, was für ein solches Auto absolut notwendig ist“, heißt es aus dem Entwicklungs- und Designteam. (SP-X)

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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