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Opel Mokka-e: Elektro-SUV mit dynamischer Optik

Der Opel Mokka-e ist optisch ein Hingucker. Foto: Opel

Opel bietet nach dem Corsa-e mit dem Mokka-e sein zweites reines Elektroauto an. Die Hoffnungen an das SUV sind groß.

Der Mokka ist für Opel nicht irgendein Auto. Seit seinem Marktstart im Jahr 2012 hat sich SUV des Rüsselsheimer Autobauers zu einem Bestseller entwickelt. Bis 2020 entschieden sich europaweit eine Million Kunden für den Mokka, in Deutschland waren es 190.000. „Und das in einem ausgesprochen hart umkämpften Wettbewerbsumfeld“, wie Produktmanager Michael Walter bei der Vorstellung der zweiten Generation am Firmensitz des Autobauers sagte.


An diesen Erfolg soll nun auch die zweite Generation des Mokka anknüpfen, der bereits seit September des vergangenen Jahres bestellt werden kann, aber erst in diesem Monaten zu den Händlern rollt. Die Hoffnungen, dass das gelingt, stehen gut. Das liegt zum einen am Segment, das zum Boomsegment schlechthin gehört: Allein seit 2016 ist es um 70 Prozent gewachsen – und wächst weiter.

E-Version kostet ab 34.110 Euro

Klar strukturiert: das Cockpit des Opel Mokka-e. Foto: Opel

Doch wer an diesem Wachstum partizipieren will, der muss seinen Kunden auch ein entsprechend überzeugendes Angebot machen – und das machen die Rüsselsheimer mit dem neuen Mokka auch, der als Verbrenner mit dem 1,2 Liter-Dreizylinder-Benziner mit 100 PS für 19.990 Euro angeboten wird.

Erstmals zum Marktstart eines Verbrenners wird zudem zeitgleich eine Elektroversion angeboten, der Mokka-e. den auch wir bei einer kurzer Ausfahrt nach Mainz getestet haben. Die Elektrovariante steht mit 34.110 Euro in der Preisliste. Zieht man davon die Kaufprämie ab, gibt es den Mokka-e bereits für 24.540 Euro. Soviel kostet die Einstiegsversion – doch die ist aufgrund der großen Nachfrage ausverkauft.

Doch Opel beruhigt seine Kundinnen und Kunden. Wer einen Mokka-e bestellt, bekommt auch einen, halt nur nicht in der Ausstattungsvariante Edition. Für die nächsthöhere Variante Elegance werden 37.300 Euro fällig – vor Abzug der Innovationsprämie. Wie lange man auf den Mokka-e indes dann warten muss, wenn der Händler nicht schon einen vorbestellt hat, ist indes eine andere Frage.

E-Anteil von einem Viertel erwartet

Dass der Mokke-e bei den Kunden ankommt, davon ist man bei der Stellantis-Tochter überzeugt. Hier erwartet man, dass der Anteil der Elektrovariante sich auf rund ein Viertel belaufen wird. Beim Corsa lag er im zurückliegenden Jahr bei 27 Prozent, nachdem der Anteil auch schon mal bei einem Drittel gelegen hatte. Viel Zuversicht also? Doch wird der Mokka-e dem auch gerecht? Wird er. Optisch sieht der neue Mokka ansprechend aus, zeigt eine klare und schnörkelose Designsprache. Von einem biederen Auftritt wie beim Virgänger ist nichts mehr zu spüren. Die Überhänge sind kurz, die Front trägt das neue Markengesicht, den Opel-Vizor. Es integriert nicht nur die LED-Lichter, sondern auch das neue Markenlogo.

Der Mokka-e ist mit dem bereits aus dem Corsa-e bekannten Elektromotor mit einer Leistung von 136 PS ausgestattet und bietet ein maximales Drehmoment von 260 Nm. Die Batterie hat eine Kapazität von 50 kWh und ermöglicht unter optimalen Bedingungen eine Reichweite von 324 Kilometer. Wie der Corsa basiert auch der Mokka auf der neuen CMP-Plattform. Sie ermöglicht es, den Mokka sowohl als Verbrenner als auch als E-Version auf einer gemeinsamen Basis anzubieten. Entsprechend flexibel kann auch die Produktion auf die unterschiedlichen Nachfragen reagieren.

Mokka ist kürzer geworden

Der Mokka jedenfalls hat davon profitiert, seine Länge hat mit 4,15 Meter um 15 Zentimeter abgenommen, die Höhe ist um 13 Zentimeter auf 1,53 Meter gesunken, dafür ist die Breite (1,79 Meter) minimal um einen Zentimeter gewachsen. So wirkt er deutlich dynamischer als der Vorgänger. Der Kunde dürfte das goutieren. Auch im Innenraum ist es moderner geworden. Dort fast ein so genanntes Pure Panel alle wichtigen Informationen zusammen. Das sieht alles sehr modern und wertig aus.

Der Platz im Innenraum geht in Ordnung, als luftig kann man ihn indes nicht bezeichnen. Das trifft vor allem auf den Fond zu. Dort müssen Mitreisende hoffen, dass Fahrer und Beifahrer Rücksicht walten lassen und den Sitz möglichst weit nach vorn stellen. Das Kofferraumvolumen liegt bei anständigen 310 Litern, 40 Liter weniger als beim Verbrenner.

Kein Sportler unterm Blechkleid

Der Opel Mokka-e trägt den Modellnamen auf der Heckklappe. Foto: Opel

Beim Fahrverhalten ist wenig auszusetzen. Mit seinen 136 PS ist der Mokka-e ausreichend gut motorisiert. In neun Sekunden sprintet er auf Tempo 100. Das hört sich gut an, doch ein Sportler ist der Mokka-e nicht. Sein Beschleunigungsverhalten fühlt sich selbst im Sportmodus (daneben gibt es noch Normal und Eco) bei Überholvorgängen auf der Autobahn doch etwas zäh an. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 150 km/h erreicht.

Wer meint, häufig so schnell unterwegs sein zu wollen, für den dürfte der Verbrauchswert von 17,4 kWh indes kaum erreichbar sein. Wir kamen bei umsichtiger Fahrweise auf einen Verbrauch von 16,8 kWh – ein anständiger Wert. Ist die Batterie leer, dann kann der Mokka mit bis zu 100 kW geladen werden. So kann man in gerade einmal zwölf Minuten die Reichweite wieder um 100 Kilometer erweitern. Hängt man ihn an eine Wallbox mit 11 kW, dann vergehen 5:15 Stunden bis zur vollen Aufladung.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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