Elektro

Mehrfamilienhäuser: Kaum Ladestationen vorhanden

An einer Schnellladestation lässt sich der Hyundai Kona in knapp einer Stunde bis zu 80 Prozent voll laden. Foto: Hyundai

Mehrfamilienhäuser verfügen nach einer Untersuchung des ADAC selten über Ladestationen. Doch für den Markthochlauf der E-Mobilität wäre genau das wichtig.

Lediglich bei vier Prozent aller Objekte mit Tiefgarage in Deutschland ist zumindest ein Stromanschluss für Fahrzeuge verfügbar. Lediglich in der Hälfte davon ist bereits eine Wallbox für das schnelle und regelmäßige Laden installiert, wie aus einer Untersuchung des ADAC hervorgeht.
An der Situation dürfte sich in den kommenden Jahren wenig ändern: Lediglich für 13 Prozent aller Mehrfamilienhäuser gibt es Pläne, eine Lademöglichkeit zu installieren.


Rechtliche Hürden als Grund

Zu den Gründen für die vielerorts fehlende Infrastruktur zählen neben den teils hohen Installationskosten und der noch geringen Verbreitung von E-Autos auch die speziellen rechtlichen Hürden bei gemeinsam genutztem Wohneigentum. Eine Ladesäule kann in der Regel nur bei einstimmigem Beschluss der Miteigentümer installiert werden, was in der Praxis oft schwierig zu erreichen ist. Der Automobilclub setzt sich daher wie auch andere Verbände für eine neue gesetzliche Regelung ein.

Die praktische Unmöglichkeit, Ladestationen in Tiefgaragen von Mehrfamilienhäusern zu installieren, gilt als großes Hindernis beim Ausbau der E-Mobilität. In Deutschland gibt es mehr als neun Millionen Mehrfamilienhäuser in Gemeinschaftsbesitz, zu ihnen gehören rund vier Millionen Pkw-Stellplätze. Wer als E-Autofahrer in solch einer Immobilie wohnt, muss sein Fahrzeug in der Regel an öffentlichen Ladesäulen oder beim Arbeitgeber laden. (SP-X)

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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