Ford richtet sich auf die E-Mobilität aus. Erstes rein elektrisches Modell auf Basis des Modularen Elektrifizierungsbaukastens von VW ist der Explorer.
Die erste Tuchfühlung mit dem neuen Ford Explorer wird von mehreren Aha-Effekten begleitet. Denn erstens ist der künftige Explorer kein SUV mehr im XXL-Format. Und zweitens sieht man nicht, dass hier Komponentensharing mit VW betrieben wird.
Da steht also nun ein neues, recht kompaktes SUV, das vor allem durch sein charakteristisches Design besticht. Das neue, in Köln gebaute automobile Multifunktionswerkzeug setzt sich markant vom Wettbewerb ab, versprüht Abenteuerlust und einen Hauch von Trekking-Charakter. Die Front macht insbesondere mit dem schwarzen Verbindungsstück zwischen den ziemlich futuristisch geformten Scheinwerfern auf sich aufmerksam, in das die Architekten den Modellnamen platziert haben — und zwar in großen, erhabenen Lettern. Das gleiche Band findet sich auch zwischen den Rückleuchten.
Die Seite ist geprägt von einer betont hohen Gürtellinie; eine nach hinten leicht ansteigende Fensterlinie mündet direkt in die extravagante C-Säule. Auf dieser prangt ein Muster, das in leicht versetzter Form an das Heckfenster anschließt — das mag einem gefallen oder nicht, als Blickfänger taugt das Design allemal. Extrem kurze Überhänge sind Indikator dafür, dass die Entwickler eine gute Raumausnutzung erzielten.
Leistung liegt zwischen 170 PS bis 340 PS
Fords Ingenieure haben die Antriebe nicht einfach von den Wolfsburgern übernommen, sondern noch einmal angefasst. So weichen die Leistungswerte leicht ab. Die Antriebspalette reicht von 170 PS bis 340 PS. Letztere Version trägt zwei E-Maschinen unter dem Blech, einen Synchronmotor hinten und ein Asynchrontriebwerk für die Vorderachse. Die Basis verfügt über Heckantrieb. Die goldene Mitte bildet der 286 PS starke Explorer mit Heckantrieb. Unklar ist, ob Ford auch an der Ladeleistung gearbeitet hat und über den Peak von 135 Kilowatt hinausgeht, der beim VW ID.4 noch der aktuelle Stand ist.
Innen bleibt der Blick beim großen zentralen Touchscreen (14,6 Zoll) hängen. Nicht, dass er sich grundsätzlich von den ebenfalls ausladenden Screens unterscheiden, die man im bisherigen Explorer oder Mach-e vorfinden würde, aber bei diesem hier gibt es einen Clou: Er lässt sich nämlich um 30 Grad in der Neigung verstellen. Außerdem sitzt hinter dem Bildschirm ein Fach, in dem sich beispielsweise Wertgegenstände verstauen lassen.
Wer Angst hatte, dass der Ford innen womöglich nicht eigenständig genug sein würde, muss sich eines Besseren belehren lassen. Hier hatten die Innenarchitekten eine klare Agenda: Beim Interieur müssen Markengene sichtbar werden. Mission gelungen, man findet sich in einem Ford wieder, was schon allein am Design der Lüftungsdüsen zu sehen ist.
Bis zu 1400 Liter Platz im Kofferraum
Die Dekorelemente in den Türen greifen die Designsprache des Instrumententrägers auf. An der Mittelkonsole findet sich eine optisch spannend inszenierte „Soundbar“. Innenarchitektur muss auch praktisch sein, denken sich die Gestalter aus Köln und installieren eine Mittelkonsole mit 17 Litern Stauvolumen. Apropos: Der Kofferraum wird nach Umklappen der Lehnen übrigens Gepäck im Äquivalent von 450 bis 1.400 Litern aufnehmen können.
Zu den technischen Schmankerln des neuen Explorer gehören neben LED-Matrixlicht das volle Assistentenarsenal mit diversen autonomen Bremsfunktionen. Neu ist, dass der Explorer auch Spurwechsel selbst wird durchführen können. Die Markteinführung wird im Laufe des Jahres erfolgen. Mit etwas Glück bekommen die ersten Kunden noch vor Weihnachten ihr Auto. Der Preis soll sich in Deutschland auf unter 45.000 Euro belaufen. (SP-X)