Aral hat mit dem Ausbau eines Schnellladenetzes für Lkw begonnen. Der Mineralölkonzern hat weltweit die ersten beiden 300-kW-Säulen für Nutzfahrzeuge errichtet.
Fahrer eines Elektro-Lkws finden diese Schnelllader an der Aral-Tankstelle an der B9 im rheinland-pfälzischen Schwegenheim. Die Station liegt zwischen der deutsch-französischen Grenze und der Metropolregion Rhein-Neckar.
„Nachdem der Wandel zu E-Fahrzeugen in Europa bereits weit vorangeschritten ist, sehen wir nun auch den Übergang zu elektrischen Lkw. Bei Lkw-Herstellern und Lkw-Flottenbetreibern besteht hohes Interesse an kohlenstoffarmen Alternativkraftstoffen, die Elektrifizierung ist eine attraktive Option. Die Eröffnung unserer ersten Lkw-Ladestation in Schwegenheim ist ein wichtiger Meilenstein für Aral und die Branche“, sagte Aral-Vorstandschef Patrick Wendeler.
Lkw-Fahrer können an der Aral-Station beispielsweise während der gesetzlich vorgeschriebenen 45-Minuten-Pause den Akku ihres Trucks nachladen; 150 bis 200 Kilometer Extra-Reichweite sollen so möglich sein. Ein Shop mit Essen und Getränken sowie Sanitäranlagen stehen vor Ort zur Verfügung. Angaben zu weiteren Ausbauplänen macht Aral in seiner Mitteilung nicht.
Noch wenig E-Lkw auf der Straße
Noch ist die Zahl der elektrischen Lkw auf deutschen Straßen gering. Im vergangenen Jahr kamen rund 1.000 neue Fahrzeuge auf die Straße. Die Zahl der im Fernverkehr eingesetzten E-Lkw, für die die Nutzung von Schnellladesäulen in Frage kommt, dürfte noch bedeutend kleiner sein, wird aber in den kommenden Jahren stark ansteigen. Vor diesem Hintergrund muss die Ladeinfrastruktur wachsen.
Dem Branchenverband ACEA zufolge liegt der Bedarf an Hochleistungsladepunkte in Europa bereits 2025 bei bis zu 15.000 Anschlüssen, 2030 sind 50.000 nötig. „Ich freue mich, dass Aral die Elektrifizierung der deutschen Lkw-Flotten weiter vorantreibt. Abgasfreie Lkw sind entscheidend, um unsere Dekarbonisierungsziele zu erreichen und die Ladeinfrastruktur in ganz Deutschland auszubauen. Dieses Projekt ist ein weiterer Meilenstein für die Elektrifizierung der Mobilität in Deutschland und Europa“, sagte Kurt-Christoph von Knobelsdorff, Geschäftsführer der NOW GmbH, der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. (SP-X)