Electrified Talk Elektro

Electrified Talk: eTransport durch schwere Nutzfahrzeuge

Mitte Juni fand der 6. Electrified Talk auf dem E.ON Drive Summit 2023 im Werk7 Theater in München statt. In der Diskussion ging es um die Frage, wie die CO2-Emissionen im Verkehrssektor, die durch schwere Nutzfahrzeuge verursacht werden, reduziert werden können.

Von Kay Alexander Plonka


Es geht um Reduktionen von zunächst 15 Prozent bis 2025 und 90 Prozent bis 2040 um 90 Prozent. Um dieses Ziel zu erreichen besteht ein erhöhter Handlungsbedarf: Nach Prognosen des Bundesverkehrsministeriums wird die Fahrleistung der Lkw-Flotten in Deutschland bis 2030 stark ansteigen.

Nach Angaben der EU-Kommission werden schon jetzt über 25 Prozent aller CO2-Emissionen im Verkehrssektor durch schwere Nutzfahrzeuge verursacht. An einem zügigen Ausbau der Elektromobilität im Nutzfahrzeugbereich führt daher kein Weg vorbei. Elektrofahrzeuge wie eTrucks und eVans sind längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern die beste Lösung, um CO2 einzusparen und Lieferketten nachhaltig zu gestalten.

Beim Electrified Talk sprachen Katharina Göckeler vom Öko-Institut, Mario Maennlein von Iveco, Mathias Wiecher, CCO E.ON Drive, Christian Halleløv (Head of eTransport E.ON Drive), Wolfgang Ademmer (Alpitronic) und Stefan Knapp von Gruber Logistics darüber, welche Herausforderungen dieser Transformationsprozess für Logistikunternehmen, Spediteure und Netzbetreiber mit sich bringt. Eine der Fragen dabei war ob die Zukunft des CO2-neutralen Schwerlastverkehrs von batterieelektrischen oder mit Wasserstoff betriebenen Fahrzeugen geprägt sein wird.Moderiert wurde der Talk von Moderator Patrice Bouedibela

Kombination beider Technologien

Letztlich waren sich die Gesprächsteilnehmer einig: Es wird wahrscheinlich vorerst auf eine Kombination aus beiden Technologien hinauslaufen. Wenngleich die Elektrofahrzeuge nach heutigem Stand hinsichtlich der Gesamtbetriebskosten wettbewerbsfähiger sind und vermutlich auch in Zukunft bleiben werden, da sich die Reichweite in den letzten Jahren von 200 auf 400 bis 500 Kilometer erhöht und die Ladezeit auf wenige Stunden verringert hat.

Um auf der Langstrecke wirtschaftlich fahren zu können, müsste der Wasserstoffpreis von derzeit 14 Euro/kg, auf etwa vier oder fünf Euro pro Kilogramm sinken. Unlängst ist auch klar, dass es eine dringende Notwendigkeit zur Verbesserung der Ladeinfrastruktur für Elektro-Lkw geben muss, um eine Vielzahl von Fahrzeugen gleichzeitig an einem Ort schnell wieder aufzuladen. Und trotz aller Herausforderung: Aufgrund der hohen Kilometerleistung gibt es ein riesiges Potenzial zur Einsparung von Emissionen, Energie und Kosten.

Öffentliches Laden als Voraussetzung

Katharina Göckeler vom Öko-Institut gehörte zu den Experten und Expertinnen auf dem Podium. Foto: Michael Poganiatz/E.ON

Das wird nur gelingen, wenn öffentliches Laden entlang der Hauptrouten sichergestellt werden kann und gleichzeitig kostengünstige Depot-Ladelösungen von Infrastruktur-Anbietern entstehen. Vor allem muss dafür aber Planungs- und Investitionssicherheit in Form von verlässlichen Richtlinien und den rechtlichen Rahmenbedingungen wie CO2-abhängigen Mautgebühren oder langfristige Befreiung von der LKW-Steuer gegeben sein. Gesamtbetriebskosten werden immer der Hauptantrieb für Investitionen sein.

Themen wie Photovoltaik-Anlagen und Anschaffung großer Batteriespeicherkomponenten mit Hilfe von staatlicher Unterstützung für Lkw-Depots, könnten weitere kostensparende Elemente sein, die gleichzeitig das Stromnetz im Gleichgewicht halten bzw. entlasten und dafür Sorge tragen, dass die OPEX-Kosten so niedrig wie möglich bleiben. Wenn dann im Jahr 2035 oder 2040 nahezu alle neuzugelassenen Lastkraftwagen nicht nur emissionslos und leise, sondern auch noch autonom Fahren, haben wir alle Probleme im Nutzfahrzeug-Sektor weitestgehend gelöst.

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