Die Schweiz steht für herausragende Qualität und Fertigungs-Präzision. Diesen Anspruch verfolgt auch das E-Mobility-Unternehmen EGO Movement bei E-Bikes und Lastenrädern.
Von Kay Alexander Plonka
Dass dieser Anspruch des 2015 gegründeten Unternehmens aus Zürich aufgeht, zeigen Auszeichnungen wie der Gewinn des German Brand Award als Gewinner im Jahr 2020 in der Kategorie „Excellent Brands – Transport and Mobility“.
Doch wie fahren sich die Räder? Wir haben eine Woche lang das elegante Modell Cäsar mit Aluminium Diamant-Rahmen aus der „Classic 25“-Serie getestet. Es ist auch unter dem Namen Cleopatra als Version mit tiefem Einstieg erhältlich. Das Design ist angelehnt an die unverwüstlichen Velos der Schweizer Armee. Ausgelegt ist es ehr für den stilvollen Auftritt in der Stadt, als für lange Überland-Fahrten. Die Griffe und der Sattel sind aus hellbraunem veganen Leder und verleihen dem Rad in Kombination mit beigebraunen Reifen den für EGO typischen Retro Touch.
Start in Berlin-Mitte
Wir starten im Berliner EGO-Store am Gendarmenmarkt mit rund 25 Prozent Akku-Füllstand und knapp 40 km verbliebender Reichweite. Am ersten Tag gehts nur fünf Kilometer durch die Innenstadt, vorwiegend über eine gutausgebaute Fahrradstraße. Cäsar schnurrt nahezu unbemerkt vor sich hin. Der 250 Watt Bafang Mittelmotor mit Drehmomentsensor (in der Schweiz werden die Motoren mit 350 KW ausgeliefert) gibt so gut wie keine Geräusche von sich.
Die 10-Gang Shimano-Kettenschaltung lässt sich einfach über zwei Hebel am rechten Griff Rauf- und Runterschalten. Links ist das Bedienelement samt Tacho angebracht, dahinter etwas ungünstig zu erreichen die Klingel. Doch dank zusätzlicher Smartphone-Halterung wird das Rad eigentlich ausschließlich über die EGO-App bedient. Jede Fahrt lässt sich aufzeichnen. Gespeichert werden: zurückgelegte Distanz, Steigungen und Gefälle sowie die Höchst- und Durchschnittsgeschwindigkeit und eine eingesparte Menge CO2. Auch die Motorunterstützungsintensität, die tatsächliche Geschwindigkeit, der Ladezustand und die verbleibende Akkureichweite lassen sich in der App übersichtlich ablesen.
Gute Navigationsfunktion
Besonders übersichtlich ist die Navigationsfunktion die wahlweise die fahrradfreundlichste oder schnellste Strecke zum festgelegten Ziel vorschlägt. Die GPS-Lokalisierung des Fahrrad garantiert einen innovativen Diebstahlschutz. Über die Fahrzeugsuche kann das Datum und die Uhrzeit des letzten Standorts des E-Bikes auf der Karte angezeigt werden. Bei Bewegung im verschlossenen Zustand wird eine Diebstahlwarnung – für ein mögliches schnelles Eingreifen – versendet. Optional gibt es ein elektronisches AXA Ringschloss, das durch die App via Bluetooth geöffnet und verriegelt werden.
Am nächsten Tag gehts dann zwei mal zehn Kilometer lang quer durch die Stadt – am Ende ist trotz maximal eingestellter Elektrounterstützung immer noch genug Batteriekapazität vorhanden. Und schnell wird klar: E-Bike fahren im Berufsverkehr ist unangestrengtes Mitschwimmen zwischen den anderen Radfahrenden die meist zwischen 17 und 20 km/h schnell fahren. Statt sich bergauf abzustrampeln oder nass zu schwitzen, bleibt es bei einer entspannten Konstitution. Zu keiner Zeit kommt man aus der Puste, noch nicht einmal bei Steigungen. Und das schon 20 Minuten reguläres Radfahren pro Tag die eigene Gesundheit und vor allem das Wohlbefinden immens steigern kann, ist nur in Bezug auf die kurze Dauer verwunderlich.
Gesundheit profitiert
Das Bundesverkehrsministerium, die Leibnitz-Universität und die Medizinische Hochschule Hannover haben von Sportmediziner Uwe Tegtbur prüfen lassen, welchen Effekt E-Bike fahren auf die Gesundheit hat. Die Überraschung: es ist Gesünder als angenommen. Die Messungen ergaben, dass die durchschnittliche Herzfrequenz eines E-Bike-Fahrers nur fünf Schläge unter der eines klassischen Radfahrers liege. Damit können auch E-Bike-Fahrer ihr Demenz- und Herzinfarktrisiko, sowie das Risiko für Übergewicht, Bluthochdruck oder Zucker- und Fettwechselstörungen und sogar das Krebsrisiko und Cholesterinwerte erheblich reduzieren.
Zuhause angekommen, wird der im Unterrohr vollständig integrierte 504 Wh starke Samsung Akku über Nacht herausgenommen und in der Wohnung aufgeladen. Das Rad verbleibt, dank langem Textilkabelschloß gut gesichert im Hinterhof zurück. Den leeren Akku wieder ganz voll zuladen dauert etwa 6 Stunden. Danach steht bei 100 Prozent Akku-Kapazität laut Anzeige eine errechnete Entfernung von 135 Kilometer zur Verfügung. Am nächsten Tag, nach 12 Kilometer und 35 Kilometern auf Unterstützunhgsstufe 5, zeigt der Akku noch 91 Prozent Kapazität an und hat für diese Fahrweise eine Reststrecke von 63 Kilometern errechnet. Später gehts die gleiche Strecke, allerdings mit einigen Steigungen wieder zurück. Am Ziel zeigt der Akku einen Ladestand von 65 Prozent an und errechnet zu diesem Zeitpunkt dann 74 km Restreichweite aus.
Rad wiegt mit Batterie 24 Kilo
Am Darauffolgenden dritten Tag gehts wieder zwei mal zehn Kilometer durch den Berufsverkehr – 25 km/h werden steht’s so mühelos erreicht, das das Anfahren von der Roten Ampel ganz schnell seinen Schrecken verliert. Auf Unterstützungsstufe 1 könnten jetzt noch 87 km zurückgelegt werden auf der bevorzugt gewählten Stufe 5 immerhin noch 43 km. Die LED-Lichtanlage verfügt über einen Helligkeitssensor, so dass sich bei Dämmerung das Rücklicht, in das auch ein Bremslicht integriert ist, automatisch einschaltet. Das Elektrobike wiegt mit der Batterie rund 24 kg, was dazu führt, das man es lieber im 10. Gang mit ein bisschen Schwung auf gerader Strecke gemütlich mit 26 bis 27 km/h voran geht lässt, als nochmal ordentlich in die Pedale zu treten, um die 30 km/h Marke zu knacken.
Die RST Federgabel sorgt unterdessen dafür das keine unangenehmen Stöße in den Handgelenken ankommen und die hydraulischen Tektro Auriga Scheibenbremsen vorne und hinten, das man zu jederzeit mühelos und in Sekundenschnelle zum stehen kommt. Die elektrische Schiebehilfe erweist sich besonders beim einhändigen hantieren mit dem Rad an der Tür im Hausflur als hilfreich. Passend zum traditionellen Look gibts das Rad nicht nur in klassischem Schwarz, sondern auch ganz freundlich in Weiß oder in edler Bronze.
80 Kilometer zurückgelegt
Am Ende der Woche stehen 80 Kilometer auf dem Zähler. Die Restladung beträgt 17 Prozent und auf Stufe 5 hätten wir noch 10 km mit dieser einen Ladung fahren können. Also sind 70 Kilometer Reichweite bei voller Unterstützungsleistung in der Praxis wirklich mehr als realistisch. Was neben der einfachen Handhabung und der hochwertigen Ausstattung begeistert, ist die smarte Vernetzung mit der eigenen Software- und Hardwareplattform der Schweizer.
Und damit sorgt EGO Movement nicht nur für ein tolles Fahrerlebnis mit jeder Menge Spaß an Bewegung, sondern mit der hochwertigen und unkomplizierten Mobilitäts-Lösung für einen aktiven Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Umweltschutz, weil sich so immer mehr Menschen für das unanstrengende Radfahren begeistern lassen.