Elektro

VW e-Caravelle: Gruppenreisen unter Strom

Je nach Fahrprofil und Anforderung an Reichweite können Kunden aus drei Antrieben wählen. Foto: VW

Der neue VW-Bus ist eigentlich ein Ford. Dafür kann man nun auch im Modell Caravelle elektrisch unterwegs sein.

Wer Minibusse im gewerblichen Einsatz sehen möchte, dem sei ein Ausflug an große Flughäfen empfohlen. Fast im Sekundentakt fahren dort kleine Busse vor und holen Flugbegleiter, Reisegruppen oder Geschäftsleute ab. Da die Fahrten zu Hotels oder Kongresszentrum meist nicht allzu lang sind, surren mittlerweile auch viele Shuttles rein elektrisch durch die Städte. Reichweite spielt in solchen Fällen keine echte Rolle.


Ein Markt, den VW gerne wieder aktiver bespielen würde. Zwar könnte man auch im ID.Buzz bis zu sechs Personen mitnehmen, doch wirklich komfortabel geht‘s im engen Fonds des Stromers nicht zu. Mit der Einführung des neuen Transporters gibt es jetzt auch einen Caravelle, und nun endlich auch mit Elektroantrieb. Lang genug hat’s gedauert, weshalb der eine oder andere Gewerbekunde von VW bereits zur Konkurrenz abgewandert ist. Mercedes, Peugeot oder Opel mehr schon lange elektrische Minibusse – mal ganz einfach, mal als VIP-Shuttle.

Je nach Bestuhlung bis zu acht Passagiere

Auf 5,05 Metern (Langversion 5,45) ist reichlich Platz für Mensch und Gepäck. Foto: VW

Der neue Caravelle basiert allerdings nicht mehr auf Technik von Volkswagen, sondern ist im Grunde ein modifizierter Ford Tourneo Custom im VW-Look. Was an seinen Qualitäten nichts ändert: Vom digitalen Cockpit bis zu einer ganzen Armada an elektronischen Fahrhelfern steht der neue VW-Bus modernen Pkw in nichts nach. Auf 5,05, in Langversion sogar 5,45 Metern Länge sind je nach Bestuhlung zwischen fünf und acht Passagiere großzügig untergebracht. Außerdem lässt sich zumindest im Heck der langen Variante wirklich sehr viel Gepäck unterbringen.

Je nach Fahrprofil und Anforderung an Reichweite können Kunden aus drei Antrieben mit 100 kW (136 PS), 160 kW (218 PS) und 210 kW (285 PS) Leistung wählen, zu Preisen zwischen 55.480 Euro (66.021 Euro brutto) und 59.000 Euro (70.210 Euro brutto). Im Unterboden ist eine 64 kWh große Batterie montiert, die in allen Versionen für mehr als 300 Elektro-Kilometer gut ist. An der Wallbox oder den normalen städtischen Zapfstellen wird mit 11 kW geladen. Ein Stopp am Schnelllader lässt den Strom mit bis zu 125 kW fließen und sollte den Akku in rund einer dreiviertel Stunde von 10 auf 80 Prozent bringen.

Gut gedämpft und doch komfortabel

VW bietet viele Optionen für einen wohnlichen Innenraum. Foto: VW

Leider haben VW beziehungsweise Ford es versäumt, dem Modell einen 22-kW-Bordlader mit auf den Weg zu geben. Dafür bietet VW von Ledersitzen bis zur Drei-Zonen-Klimaautomatik zusätzlich zu den drei Ausstattungsversionen etliche Optionen an, um den Innenraum wohnlicher zu gestalten. Auf die Spitze treibt es dabei das Modell Pan Americana, das ab 60.000 Euro (71.400 Euro brutto) neben praktischen Details wie elektrisch verstellbaren Sitzen für Fahrer und Beifahrer viel optischen Zierrat mitbringt.

Der Caravelle fährt sich ausgesprochen angenehm. Dass der Wagen selbst in der stärksten Version beim Tritt aufs Strompedal keine schwarzen Striche auf den Asphalt malt, ist bei einem Shuttle kein Nachteil. Vielmehr lässt sich die Beschleunigung gut dosieren, was einem für die hinten Sitzenden angenehmen, flüssigen Fahrstil entgegenkommt. Passend dazu ist der Wagen eher komfortabel abgestimmt, aber auch gut gedämpft, sodass die lange Karosserie auf Bodenwellen nur kurz nachwippt. (SP-X)

Über den Autor

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz des Rallye-Copiloten.

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