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Mercedes E-Actros 600: Das saubere Schwergewicht

Auch mit großem Anhänger soll der 40-Tonner über 500 Kilometer Reichweite bieten. Foto: Mercedes-Benz Trucks

Bis zu 500 Kilometer kommt der elektrische 40-Tonner E-Actros 600 von Mercedes. Sogar Megawatt-Laden soll ab 2025 möglich sein.

Mercedes-Benz Trucks hat die Serienversion des batterieelektrischen Fernverkehr-Lkw E-Actros 600 vorgestellt. Bis zu 500 Kilometer soll der 40-Tonner mit einer Batterieladung weit kommen. Inklusive Ladestopps versprechen die Schwaben über 1.000 Kilometer Tagesreichweite. Erste Bestellungen nimmt Mercedes Trucks noch in diesem Jahr entgegen, die Serienproduktion soll Ende 2024 anlaufen.


Der E-Antrieb der über 6 Meter langen Zugmaschine ist auf den Einsatz im schweren Fernverkehr ausgelegt. Eine mit zwei Motoren bestückte E-Achse soll 400 kW (544 PS) Dauer- sowie 600 kW (816 PS) Spitzenleistung bereitstellen. Kombiniert ist die E-Achse mit einem Viergang-Getriebe. Strom kommt aus drei Batteriepaketen mit je 207 kWh Speichervolumen. Brutto kommt der Energiespeicher also auf 621 kWh, netto bleiben davon über 600 kWh nutzbar. Dank einer Spannung von 800 Volt erlaubt der Akku Laden mit bis zu 400 kW.

Akku nach 1,2 Millionen Kilometern bei über 80 Prozent

Zunächst lässt sich der 600-kWh-Akku mit 400 kW laden. Foto: Mercedes-Benz Trucks

Perspektivisch soll der 600 auch die technischen Bedingungen für Megawatt-Laden (MCS) erfüllen, das ab 2025 zur Verfügung stehen wird. Wer seinen E-Actros vorher bekommt, kann diesen mit einer Nachrüstoption auf MCS ordern. Dann wäre ein Befüllen der Akkus von 20 auf 80 Prozent in 30 Minuten möglich. Die Batterien sind auf eine lange Nutzungsdauer ausgelegt. Laut Mercedes Trucks soll nach 10 Betriebsjahren und 1,2 Millionen Kilometern der Batteriezustand („State of Health“) noch bei über 80 Prozent liegen.

Das Fahrzeug ist technisch auf ein kombiniertes Gesamtzuggewicht von bis zu 44 Tonnen ausgelegt. Mit Standard-Auflieger verspricht Mercedes Trucks eine Nutzlast von 22 Tonnen in der EU. Die Zugmaschine zeichnet sich darüber hinaus durch ein modernes und puristisches Design aus, das aerodynamische Vorteile verspricht. Laut Hersteller soll der E-Actros einen niedrigeren cw-Wert als die bereits aerodynamisch optimierten Diesel-Zugmaschinen aufweisen. Optisch auffällig ist ein neues Lichtdesign mit Matrix-LED-Scheinwerfern und einem markanten LED-Lichtband.

Multimedia-Cockpit serienmäßig

Über das serienmäßig verbaute Multimedia-Cockpit Interactive 2 kann sich der Fahrer des 600 stetes über Ladezustand, verbleibende Reichweite und den aktuellen Energieverbrauch informieren. Flottenmanager können über das Fleetboard-Portal digitale Lösungen zur effizienten Steuerung ihrer Flotte nutzen.

Mit dem E-Actros 600 sollen sich in größerem Umfang CO2-Einsparungen realisieren lassen. Bereits mit dem aktuellen europäischen Strommix sind es laut Hersteller gegenüber einem vergleichbaren Diesel-Actros rund 40 Prozent. Kommt der Strom aus vollständig erneuerbaren Energien sind es mehr als 80 Prozent über einen Produktlebenszyklus von zehn Jahren. Dies sollen Einsparungen von rund 370 beziehungsweise 775 Tonnen CO2 entsprechen. Auch finanziell soll sich der E-Actros trotz höherer Anschaffungskosten im Vergleich zu einem Diesel-Actros über den Lebenszyklus rechnen. (SP-X)

Über den Autor

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz des Rallye-Copiloten.

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