Elektro

Kymco Revonex: E-Bike mit klassischem Design

Kymco zeigte auf der EICMA die Revonox. Foto: EICMA/Kymco

Kymco kann auch Motorräder bauen. Das zeigt der Rollerspezialist eindrucksvoll auf der EICMA in Mailand mit der Revonex, einem elektrischen Bike.
Der Rollerhersteller Kymco scheint es mit seinen Elektro-Ambitionen im Motorradbereich ernst zu meinen: Im November 2018 stellte der taiwanesische Konzern auf der EICMA in Mailand das vielbeachtete Elektro-Sportbike Supernex vor, welches in Hinblick auf Fahrleistungen und Optik konventionellen Supersportlern in nichts nachsteht.
Eigentlich wäre die kürzlich abgehaltene 2019er-Ausgabe der italienischen Motorradmesse ein guter Anlass gewesen, eine entsprechende Serienversion zu präsentieren. Doch stattdessen hat Kymco die Revonex enthüllt, ein technisch verwandtes Naked Bike mit gefälliger Optik, die Ausblick auf eine Serienfertigung bietet.

Optisch ansprechend

Auch wenn Kymco vornehmlich Roller baut, scheint den Designern die Motorradsparte zu liegen. Die Revonex sieht jedenfalls wie ein schicker, moderner Allrounder aus. In Hinblick auf Ergonomie, Verarbeitung und die Rahmenkonstruktion könnte das E-Bike auch von einem der namhafteren Motorradhersteller stammen. Beim Leuchtendesign oder dem digitalen Cockpit wirkt der Einspurstromer fortschrittlich. Verblüffend ist vor allem aber die Ähnlichkeit mit konventionell angetriebenen Motorrädern, denn dass es sich um ein Elektromotorrad handelt, nimmt man weder auf den ersten noch auf dem zweiten Blick wahr.


Das liegt unter anderem an der mehrfarbig lackierten Verkleidung oberhalb vom Aluminium-Brückenrahmen, die wie ein klassischer Tank wirkt. Außerdem befindet sich weiter unten ein für E-Motorräder eigentlich untypisches Getriebegehäuse. Doch wie schon bei der Supernex setzt Kymco auch in diesem Fall auf ein Sechsganggetriebe mit Automatikfunktion.

Spitze liegt bei 200 km/g

Das dürfte auch der Grund für die Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h sein, die man in rund 12 Sekunden erreicht. Die 100er-Marke fällt nach weniger als vier Sekunden. Damit die nicht spezifizierte Kraft sauber in Vortrieb umgesetzt wird, ist die RevoNEX mit Launch Control und Traktionskontrolle gerüstet. Zudem lässt sich über die Bordelektronik der Charakter des Bikes verändern. Auf Knopfdruck kann der Fahrer zwischen den ungewöhnlich betitelten Modi Assertive, Poised, Bold und Extreme wählen. Während Poised für lautloses Dahingleiten steht, soll die Maschine im Modus Extreme die „unterdrückte Leidenschaft des Fahrers hinausschreien“.

Während Kymco im Fall der Supernex die Frage nach einer Serienfertigung offengelassen hat, ist man bei der Enthüllung der Revonex konkret geworden: 2021 soll das E-Bike in Serie gehen. Weil sich bis dahin bei der Akkutechnik noch einiges ändern könnte, will sich der taiwanesische Hersteller zu Akkugröße, Reichweite oder Ladezeit noch nicht äußern. (SP-X)

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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