Elektro

Focus entdeckt den E-Antrieb für sich

Das Mountainbike Focus Whistler hat einen E-Antrieb. Foto: Schäffer/SP-X

Nun entdeckt auch Focus den E-Antrieb. Nach Cannondale und Storck bringt die Firma von Mike Kluge ein Rennrad mit elektrischer Untersützung auf den Markt.

Die vor allem auf sportliche Produkte ausgerichtete Radmarke Focus bietet erstmals ein Rennrad mit elektrischer Unterstützung an. Im Paralane² (sprich Square) hilft der E-Motor mit bis zu 400 Watt und zwar „nur dann, wenn es wirklich notwendig ist. Also an steileren Anstiegen oder wenn der Wind so richtig heftig von vorn kommt“, erklärt Focus-Gründer Mike Kluge.


Der mehrfache Weltmeister bringt noch immer sein technisches Wissen und seine Erfahrung mit in die Entwicklung der Focus-Produkte ein, testet diese auch selbst unter höchster Beanspruchung. Für Kluge war deshalb ganz wichtig, dass sich das E-Modell im Prinzip so fahren lässt, wie ein herkömmliches Rennrad. „Auch wenn es schneller als mit Tempo 25 voran geht, darf der Fahrer anders als bei Pedelecs keinen Widerstand spüren.“

Focus wiegt weniger als 13 Kilogramm

Dieses Ziel wurde ohne jede Einschränkung erreicht. Das inklusive Motor und Akku weniger als 13 Kilogramm schwere Paralane² rollt bei jeder Geschwindigkeit leicht dahin. Das Handling ist bestens. Muss eine Steigung bezwungen werden und sinkt das Tempo unter 25 Kilometer pro Stunde, kann der E-Antrieb mit einem Knopfdruck in unterschiedlichen Unterstützungsstufen dazugeschaltet werden.

Die im Unterrohr integrierte Einheit aus Akku und Motor mit einem Gesamtgewicht von etwas mehr als drei Kilogramm hat Fazua aus München entwickelt. Die Leistung liegt im Durchschnitt bei 250 und in der Spitze bei 400 Watt. Mit wenigen Handgriffen lässt sich die Einheit auch komplett entnehmen. Das Unterrohr ist dann mit einer Art Deckel zu verschließen. Die extreme Steifigkeit des Carbon-Rahmens bleibt dennoch erhalten.
Angeboten wird das Paralane² in vier Varianten zu Preisen zwischen 5.200 und 10.500 Euro. Rahmen, Gabel und die extra breiten Steckachsen (sollen optimale Kettenlinie und Schaltfunktion garantieren) sind bei allen Versionen identisch. Die Preisunterschiede ergeben sich aufgrund der Ausstattung von Shimano 105-Serie (Paralane² 9.6) bis Shimano Dura Ace Di2 (Paralane² 9.9).

Auch neues Einstiegsmountainbike

Das Focus Paralane 2 kostet zwischen 5200 und 10.500 Euro. Foto: Schäffer/SPX

Weitaus günstiger ist das neue Einstiegs-E-Mountainbike Whistler 6.9, das es ab 1.700 Euro gibt. Bei dem mit 29-Zoll-Rädern ausgestatteten Rad ist der Groove-Go-Motor mit 250 Watt als Heckantrieb im Hinterrad eingebaut und der Groove-Next-Akku mit einer Leistung von 252 Wattstunden im Unterrohr des Aluminium-Rahmens – in vier Größen zu haben – integriert. Für die entsprechende Übersetzung sorgt eine Zehngang-Shimano-Deore XT 781 Schaltung. Die Rock Shox XC 30 TK-Gabel hat einen Federweg von 100 Millimetern.

Höhere Ansprüche hingegen erfüllt das neue Focus Jam² 9.8 Drifter, das vorne mit 29- und hinten mit 27,5-Zoll-Rädern ausgestattet ist. Der im Unterrohr integrierte Akku leistet 378 Wattstunden und speist den Shimano Steps E8000-Motor mit 250 Watt. Dazu kann ein T.E.C.-Pack mit der gleichen Energiemenge zusätzlich angedockt werden. Damit sind dann auch längere Touren machbar.

Der Rahmen ist im vorderen Bereich aus Carbon, hinten aus Aluminium, die DT Swiss Gabel hat einen Federweg von 150 Millimetern. „Das Fold-Fahrwerk haben wir speziell auf die hohen Anforderungen eines E-Mountainbikes abgestimmt“, sagt Kluge, der vor allem die Fahreigenschaften des Drifters im harten Gelände lobt. Für die Übersetzung hat Focus eine Shimano Deore XT 8050 Di2 mit elf Gängen gewählt. Mit 7.500 Euro müssen Interessenten für das Bike aber auch ziemlich tief in die Tasche greifen. (SP-X)

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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