Elektro

E-Mobilität nimmt 2019 Fahrt auf

Das Tesla Model 3 Foto. Tesla

Der Audi e-tron kommt, der Mercedes EQC, das Tesla Model 3 und Kia schickt gleich zwei E-Autos an den Start. Die E-Mobilität nimmt immer mehr Fahrt auf.

Das ganz große Jahr des Elektroautos wird 2019 wohl noch nicht werden, dennwichtige Modelle aus Deutschland wie der VW Neo, Porsche Taycan und Audi e-Tron GT werden maximal ihre Messe-Premieren feiern, auf der Straße aber frühestens 2020 zu sehen sein. Trotzdem gibt es einige vielversprechende Modelle wie die genannten Modelle.


Bereits im Februar feiert mit dem Tesla Model 3 ein langerwartetes E-Auto Premiere. Mit der Mittelklasselimousine will die kalifornische Marke den Massenmarkt erobern, nachdem man sich mit Model S und Model X schon große Teile des Luxusautogeschäfts gesichert hat, vor allem in den USA und China.

Tesla Model 3 kein Volksstromer

Ein richtiger Volks-Stromer ist das Model 3 dort wie hier aber noch lange nicht. Wie schon auf den anderen Märkten kommen auch in Deutschland zunächst die Top-Varianten für mindestens 58.000 Euro in den Handel – weit entfernt von den umgerechnet 31.000 Euro, die das spätere Einstiegsmodell kosten soll. Im Gegenzug für die beträchtliche Investition gibt es immerhin Allradantrieb, einen großen Akku und mindestens 456 PS.

Die Reichweite der Viertürer soll bei 530 Kilometern (WLTP) liegen, geladen werden kann gegen Bezahlung an den unternehmenseigenen Supercharger-Schnellladesäulen. Kostenlosen Strom wie bei der Einführung des größeren Model S gibt es nicht mehr. Als erstes Modell der Amerikaner wird das Model 3 allerdings mit der hierzulande weit verbreiteten CCS-Ladebuchse ausgestattet sein, so dass auch DC-Säulen anderer Anbieter nutzbar sind.

Audi und Mercedes kommen

Der Mercedes EQC kommt Anfang 2019 auf den Markt. Foto: Daimler

Während die Kalifornier ihr Angebot nun bereits mit einem dritten Modell auffüllen, startet die deutsche Premium-Konkurrenz gerade erst ihre Aufholjagd. Audi schickt zum Jahresanfang den E-Tron auf die Straße, Mercedes folgt einige Wochen später mit dem EQC. Mit den beiden großen SUV wollen die deutschen Traditionsmarken zunächst dem Model X Paroli bieten. Die Deutschen fahren dabei in der 500-PS-Liga, verfügen über eine Reichweite von mindestens 400 Kilometern und kosten rund 73.000 Euro (Mercedes) beziehungsweise rund 80.000 Euro (Audi).

Zumindest beim Preis sind sie dem deutlich teureren Tesla damit eine Nase voraus. Ein großer Wurf ist das Duo jedoch trotzdem noch nicht, basiert es doch auf klassischen Pkw-Plattformen und kann die prinzipbedingten Vorteile des E-Motors nur teilweise einfahren. Ernsthaft mit dem E-Pionier aus Kalifornien konkurrieren oder ihn übertrumpfen können werden die Deutschen wohl erst nach 2020, wenn die konsequent für den E-Antrieb entwickelten Modelle wie E-Tron GT oder Porsche Taycan kommen.

Opel Corsa ab diesem Jahr bestellbar

Der neue Audi e-tron. Foto: Audi

Audi startet mit dem e-tron in die vollelektrische Welt. Foto: Audi

Für den kleinen Geldbeutel bleibt die Auswahl an Neuheiten überschaubar. Das weitgehend baugleiche Kleinwagen-Trio Peugeot 208, Citroen C3 und Opel Corsa startet zwar im kommenden Jahr in die neue Generation, die Elektrovarianten werden aber wohl erst 2020 folgen, aber es könnte bei Opel auch früher gehen. Der Corsa soll noch im ersten Halbjahr bestellbar sein.

Zunächst führt der PSA-Konzern die neue Antriebstechnik Ende 2019 im Mini-SUV DS3 Crossback bei der edlen Tochter DS ein. Expressives Äußeres, ein luxuriöser Innenraum und eine Reichweite von 300 Kilometern sind angesagt. Ein Preis wird noch nicht genannt, doch soll die E-Version bei den Gesamtkosten zu den konventionell getriebenen Schwestermodellen konkurrenzfähig sein. Kia schickt zudem den Niro als auch den Soul als Elektroversion an den Start. Sie kommen am 6. April zum Händler.

Honda kommt mir Urban EV

Der Honda Urban EV. Foto: Honda

Ebenfalls noch unklar ist der Preis für den Honda Urban EV, der rein optisch das Potenzial zum Bestseller hätte. Zumindest, wenn man der auf der IAA 2017 präsentierten Studie trauen soll, die mit seinem eleganten Retro-Stil an den ersten VW Golf erinnert. Die Bestell-Listen öffnen Anfang des Jahres, bis die ersten Autos der Japaner beim deutschen Kunden sind, wird es aber zumindest Herbst werden. In der Zwischenzeit bauen die Koreaner ihr Angebot aus, bringen mit dem Kia E-Niro das Schwestermodell des Hyundai Kona Electric und mit dem Kia E-Soul den Nachfolger ihres aktuellen E-Bestsellers. Klammheimlich haben sich die beiden Konzernmarken dann das breiteste Stromer-Angebot auf dem Markt gesichert. Inklusive sind Plug-in-Hybride wie der Ioniq und Brennstoffzellenautos wie der Nexo.

Abgesehen vom reinen E-Mobile steht in vielen Fahrzeugklassen und bei vielen Herstellern die Plug-in-Hybridtechnik als Alternative zum reinen E-Antrieb im Fokus. Der lange Zeit vor allem in der Oberklasse präsente Steckdosen-Hybrid zieht zunehmend auch in kleinere und günstigere Fahrzeuge ein, darunter Modelle wie Opel Grandland X und Peugeot 3008.

Darüber hinaus werden sanftere Formen der Elektrifizierung im kommenden Jahr zunehmend gängig. Vor allem in Form der 48-Volt-Technik. Dank höherer Betriebsspannung wird der Startergenerator zum elektrischen Hilfs-Antrieb, der den Motor nicht mehr nur anwirft, sondern ihn auch beim Beschleunigen und Anfahren unterstützt. Eine vergleichsweise günstige Variante der Hybridisierung, die zwar kein rein elektrisches Fahren zulässt, aber den Verbrauch deutlich senken soll. Entsprechende Modelle tauchen im kommenden Jahr in einem Gutteil aller Pkw-Neuerscheinungen auf. (SP-X)

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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