Elektro

Elektroauto: Geld sparen mit Solar-Energie

Das Laden eines Elektroautos ist durch die gestiegenen Strompreise deutlich teurer geworden. Diejenigen, die über eine Solaranlage verfügen, können sich glücklich schätzen.

Der ADAC SE wird zunehmend zu einem Komplettanbieter bei der Elektromobilität. So bietet man nicht nur Elektroautos zum Kauf oder Leasing an, sondern offeriert seinen Mitgliedern neben Wallboxen und Ladekarten mittlerweile zusammen mit Kooperationspartner Zolar auch Solaranlagen. Es ist ein Angebot, das sich für die Mitglieder angesichts der gestiegenen Strompreise auszahlt.


„Wer sein Elektroauto mit Solarstrom lädt, spart dadurch nicht nur Geld, sondern reduziert auch die CO2-Emissionen“, sagt ADAC SE-Strategiechef Sascha Coccorullo. Die Einsparungen, die Coccorullo im gerade vorgelegten ADAC Sonnenkilometer-Monitor präsentiert, lassen sich sehen.

Stromkosten signifkant senken

Danach können Eigenheimbesitzer mit einer eigenen Solaranlage auf dem Dach ihre Stromkosten für das Laden ihres E-Autos signifikant senken. Bei einer jährlichen Fahrleistung von 15.000 Kilometer sind je nach Verbrauch des Fahrzeugs Kosteneinsparungen durch die Verwendung von Solarstrom von bis zu 53 Prozent möglich.

Diese Einsparung bezieht sich nach der Beispielrechnung auf ein E-Auto mit einem Verbrauch von 21 kWh auf 100 Kilometer und 9.405 gefahrenen Sonnenkilometern. Die CO2-Einsparung liegt hier bei 63 Prozent bei Ladekosten von 573 Euro. Die anfallenden CO2-Emissionen für diese Fahrstrecke liegen bei 519 Kilogramm. Bei einem Auto mit einem Verbrauch von nur 17 kWh weist die Beispielrechnung bei 9.379 Sonnenkilometern Kosten von 544 Euro auf; die monetäre Einsparung liegt bei 44 Prozent, die CO2-Einsparung (bei 422 Kilogramm Gesamtemissionen) ebenfalls bei 63 Prozent.

Solarstrom zahlt sich aus

Wer zu Hause lädt – was das Gros der E-Autofahrer tut – und dafür Netz- statt Solarstrom verwendet, der kommt bei 17 kWh auf Kosten von 978 Euro, bei einem Verbrauch von 21 kWh sind es 1.208 Euro. „Diese Zahlen belegen klar: Solarstrom zahlt sich für Fahrer eines E-Autos aus“, so Coccorullo. Wer an einer öffentlichen Ladestation lädt und dabei das Roaming-Angebot des Automobilclubs nutzt, muss 1.461 Euro bzw. 1.805 Euro zahlen.

In Deutschland nimmt die Zahl von Solaranlagen unterdessen stetig zu. Stand Juni dieses Jahres gibt es bereits zwei Millionen private PV-Anlagen. Dem stehen 85.000 öffentliche Ladepunkte bei etwas mehr als einer Million E-Autos per Januar dieses Jahres gegenüber. Von den an der Studie Teilnehmenden gaben 44 Prozent an, über eine PV-Anlage und ein E-Auto zu verfügen. 24 Prozent gaben an, keine Solaranlage zu besitzen und denken auch nicht daran, sich eine anzuschaffen. „Der hohe Anteil von 44 Prozent hat uns doch ein wenig überrascht, uns zugleich aber bestärkt, dass wir mit unserer Strategie richtig liegen, das Thema ganzheitlich zu denken“, so der Strategiechef.

Laden bei Sonnenschein

Sinnvoll ist das Laden eines E-Autos insbesondere dann, wenn die Sonne scheint – und das ist dann auch ein Muss für diejenigen, die zwar über eine PV-Anlage aber keinen Stromspeicher verfügen. Die dort gespeicherte Energie empfiehlt Coccorullo dann auch nicht für das Laden des E-Autos zu verwenden, sondern für die anderen Verbraucher des Hauses. Denn wer das E-Auto direkt bei Sonneneinstrahlung auf die Solarpanel lädt, erreicht das Maximum der Einsparungen, da keine weiteren Umwandlungen oder Zwischenspeicher notwendig sind. Entsprechend wird empfohlen, dass Laden des E-Autos auch dann durchzuführen, wenn die Sonne scheint.

Für die Mitglieder, die über keine eigene PV-Anlage auf dem Dach verfügen und dazu auch nicht die Möglichkeit besitzen, wird der ADAC SE sein Angebot noch in diesem Jahr weiter ausbauen und einen dynamischen Stromtarif anbieten. (FM)

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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