Droht durch die zunehmende Zahl an E-Autos ein Blackout der Energienetze? Nein, Europas Stromnetze können mehr als 100 Millionen E-Autos verkraften.
Das ergaben Berechnungen des Elektrizitätsverbands Eurelectric und der Unternehmensberatung EY. Danach bleibt die Stromversorgung auch bei exponentiellem Wachstum der E-Mobilität gesichert. Allerdings seien Vorbereitungen nötig.
Die Experten rechnen mit rund 135 Millionen Fahrzeugen bis 2035, rund 132 Millionen mehr als heute. Bis dahin müssen 65 Millionen Ladestationen am Netz sein, 85 Prozent davon in Privathaushalten, 4 Prozent im öffentlichen Raum.
Intelligente Ladung nötig
Bereits ab einem 50-prozentigen E-Auto-Anteil könnte unkontrolliertes Aufladen lokale Stromnetze überlasten, weshalb den Experten zufolge eine intelligente Steuerung der Tankvorgänge nötig ist.
Konkret empfiehlt der Verband eine Digitalisierung des Stromnetzes, um das Kundenverhalten, die Auswirkungen auf das Netz und den Bedarf zu verstehen, vorherzusehen und zu optimieren. Zusätzlich seien intelligente Ladegeräte und Speichersysteme zum Abpuffern kurzzeitig hohen Bedarfs nötig.
Deutschlandweit gibt es momentan über 50.000 öffentliche Ladepunkte. Aufgrund des Markthochlaufs der E-Mobilität fordern Experten einen zügigen Ausbau des Ladenetzes. Der Berliner Thinktank Agora Verkehrswende sprach sich in einer neuen Studie gerade dafür aus, die Anstrengungen insbesondere in den Ausbau von Schnellladestationen zu legen.