Elektro

Koalitionsvertrag: Stärkung der E-Mobilität

Eine Schnellladestation von EnBW. Foto: EnBW

Der Koalitionsvertrag von SPD, Grüne und FDP sieht eine Stärkung der E-Mobilität vor. Die Pläne werden positiv aufgenommen.

So soll der E-Auto-Bonus auch über das Jahresende hinaus weiterlaufen. Wie aus dem Koalitionsvertrag der designierten neuen Bundesregierung hervorgeht, soll die Innovationsprämie zur Unterstützung der Anschaffung elektrischer Pkw unverändert nach der bisherigen Regelung bis zum 31. Dezember 2022 fortgeführt werden.


Als einen der Gründe für die Verlängerung nennt das Papier die Auslieferungsschwierigkeiten der Hersteller bei bereits bestellten Fahrzeugen.

Förderung mittelfristig anpassen

Nach aktuellem Stand würden die Käufer von E-Fahrzeugen bei der Neuzulassung im neuen Jahr nur noch einen Teil der Förderung enthalten, weil die Innovationsprämie nur bis Ende 2021 läuft. Sie war im Juli 2020 als Ergänzung des sogenannten Umweltbonus eingeführt worden und beträgt je nach Fahrzeug bis zu 3.000 Euro zusätzlich. Der eigentliche Umweltbonus von bis zu 6.000 Euro netto läuft nach aktuellem Stand erst 2025 aus.

Mittelfristig will die neue Bundesregierung die Förderung anpassen. Ab 1. Januar 2023 soll sie nur noch für Fahrzeuge ausgegeben werden, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben. Die Einschränkungen dürfte vor allem die ökologisch umstrittenen Plug-in-Hybride meinen. Sie müssen künftig einen bestimmten elektrischen Fahranteil sowie eine elektrische Mindestreichweite bieten. Ab dem 1. August 2023 soll diese bei 80 Kilometern liegen. Über das Ende des Jahres 2025 hinaus ist die Innovationsprämie aus Sicht der Koalition nicht mehr erforderlich.

Ausbau der Ladeinfrastruktur

Die Ampel-Koalition hatte zuvor unter anderem mitgeteilt, sie wolle den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos beschleunigen. Dabei solle der Schwerpunkt auf Schnellladeinfrastruktur gelegt werden, heißt es in dem von SPD, Grünen und FDP vorgelegten Koalitionsvertrag. Dort haben sich die Koalitionäre zum Ziel gesetzt, bis 2030 auf 15 Millionen E-Autos zu kommen.

„Wir machen Deutschland zum Leitmarkt für Elektromobilität, zum Innovationsstandort für autonomes Fahrer und beschleunigen massiv den Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur“, heißt es im Koalitionsvertrag. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur müsse dem Bedarf vorausgehen, deshalb werde man „den vorauslaufenden Ausbau der Ladesäuleninfrastruktur mit dem Ziel von einer Million öffentlich und diskriminierungsfrei zugänglichen Ladepunkten bis 2030 mit Schwerpunkt auf Schnellladeinfrastruktur ressortübergreifend beschleunigen“. Bei den Erneuerbaren richten die drei Parteien ihr Ziel auf einen Anteil von 80 Prozent beim Bruttostrombedarf aus, den man bis 2030 auf 680 bis 750 TWh jährlich veranschlagt.

VDIK begrüßt Verlängerung der Innovationsprämie

„Eine erste Analyse des Koalitionsvertrags zeigt, dass die künftige Regierung den Hochlauf der alternativen Antriebe und den Aufbau der nötigen Tank- und Ladeinfrastruktur fortsetzen und beschleunigen will. Daher ist die im Vertrag festgeschriebene Verlängerung der Innovationsprämie für E-Fahrzeuge in der bisherigen Höhe bis Ende 2022 sehr wichtig“, sagte der Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Reinhard Zirpel.

Dass die Ampel die Regelungen für Plug-in-Hybride verschärfen will und deren Förderung von einem elektrischen Fahranteil von mehr als 50 Prozent abhängig machen will, wird vom VDIK grundsätzlich begrüßt. „Wir verfolgen gemeinsam das Ziel, die elektrischen Fahranteile von Plug-In-Hybriden deutlich zu steigern. Es kommt jedoch entscheidend darauf an, dass der Nachweis gegenüber den Behörden unkompliziert und bürokratiearm erfolgen kann“, so Zirpel. Positiv bewertet wurde der Koalitionsvertrag auch vom ADAC. Der Automobilclub hält ihn für einen ausgewogenen Kompromiss. „Der Entwurf des Koalitionsvertrages macht deutlich, dass emissionsarme Mobilitätsoptionen mit und ohne Auto für die Verbraucher attraktiver und schneller verfügbar werden sollen. Das zeigen der starke Fokus auf den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs sowie auf den weiteren Hochlauf der E-Mobilität“, sagte ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand. Für den ADAC sei es wichtig, dass es der Koalition gelingt, Klimaschutz und bezahlbare Mobilität zu vereinbaren. (mit SP-X)

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn Sie diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwenden oder auf "Akzeptieren" klicken, erklärst Sie sich damit einverstanden.

Schließen