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Fronius: Mit Solarenergie auf Wachstumskurs

Fronius ist auf Wachstumskurs - auch aufgrund der Nachfrage nach Solaranlagen. Foto. Fronius

Die Solarbranche boomt. Davon profitiert auch Fronius. Die Österreicher haben bereits vor 30 Jahren auf das Thema Solarenergie gesetzt.

Fronius gehört zu den vielen Unternehmen, die die breite Masse der Menschen nicht kennen. Dabei ist Fronius ein Hidden Champion: Im Bereich der Schweißtechnologie gehört das Familien-Unternehmen aus Österreich zu einem der Weltmarktführer. „Es gibt kaum einen Autohersteller, der beim Schweißen nicht eines unserer Geräte benutzt“, sagt Wolfgang Hink, bei Fronius Head of Energy Supply Solutions & Services.


Insgesamt beschäftigt Fronius weltweit mittlerweile mehr als 6000 Mitarbeiter an weltweit 36 Standorten. Unterteilt haben die Österreicher ihr Geschäft dabei in drei Business-Units. Dazu gehören neben dem „Schweißen“ die Sparten „Charging“ und „Solar Energy“. Der letztgenannte Bereich ist dabei der jüngste, hat aber im Juli bereits sein 30-jähriges Bestehen gefeiert. Dass das 1945 von Günter Fronius als Ein-Mann-Betrieb gegründete Unternehmen so früh auf das Zukunftsthema Solarenergie gesetzt hat, geht auf dessen Kinder Brigitte Strauß und Klaus Fronius zurück, die das Unternehmen mittlerweile schon an die dritte Generation, weitergegeben haben. Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß leitet das Unternehmen, Ihre Entscheidung für den Aufbau des Geschäftszweigs Solarenergie, die damals noch belächelt wurde, hat sich längst zu einem der Wachstumstreiber entwickelt.

Gestiegene Nachfrage nach Solaranlagen

Fronius-Manager Wolfgang Hink. Foto: Fronius

Bereits vor dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine am 24. Februar hat sich die bis dahin ohnehin schon hohe Nachfrage nach den Lösungen der Business Unit „ Solar Energy“ indes nochmals erhöht. Immer mehr Kundinnen und Kunden wollen sich durch die eigene Energieerzeugung mit Solarstrom unabhängig machen – und setzen dabei auf erneuerbare Energien.

Doch kann man durch eine eigene Solaranlage auf dem Dach zur Energieautarkie kommen? Ganz einfach beantworten lasse sich diese Frage nicht, sagt Hink. Vieles hänge beispielsweise von der verbauten Fläche von Solarpaneln ab. „Doch eine Energieautarkie im Bereich von 70 bis 80 Prozent ist durchaus möglich“, fügt Hink hinzu. Eines sei aber klar: Die Solarenergie kann einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten, so der Fronius-Manager.

Wichtig sei dabei aber, dass man das Thema der Selbstversorgung mit Solarstrom in seiner ganzen Breite betrachtet. So bietet Fronius seinen Kundinnen und Kunden Technologien rund um die Sektorenkopplung an, vom notstromfähigen Hybrid-Wechselrichter, über Lösungen zum Thema Wärme und Kälte, bis hin zu smarten Wallboxen für das Laden eines Elektroautos. „Wir verstehen uns als Anbieter ganzheitlicher Lösungen“, sagt Hink.

Investition in Energiespeicher

Dazu gehört für Hink auch, dass diejenigen, die sich eine Photovoltaikanlage auf dem Dach installieren, sich zugleich auch einen Energiespeicher bestellen. Klar gehe damit ein Mehrpreis einher. Doch diese Investition lohnt sich. „Nur mit einem Energiespeicher kann ich den tagsüber zu viel produzierten Strom auch zwischenspeichern, um ihn dann auch abends zu nutzen, wenn die Sonne nicht mehr scheint.“
Bereits dreiviertel der Kunden, die einen Fronius Wechselrichterbestellen, bestellen auch einen Energiespeicher. Mit der dort zwischengespeicherten Energie kann dann nicht nur das Haus mit Strom versorgt werden, sondern beispielsweise auch das Elektroauto geladen werden.

Bei all dem spiele die Sektorenkopplung eine wichtige Rolle, wie Hink sagt. Die intelligente Verknüpfung der unterschiedlichen Energiesektoren Elektrizität, Wärme, Kälte und Mobilität ist notwendig für die Reduzierung der CO2-Emissionen. Das sei gerade auch zur Erreichung der Pariser Klimaschutzziele wichtig, wie Hink anmerkt. Fronius bietet mit dem Wattpilot bereits jetzt eine smarte Lösung für das Laden von Elektroautos an.

Mit Blick auf die e-Mobilität wird zukünftig dem bidirektionalen Laden eine Schlüsselfunktion zukommen. So werden entsprechend ausgerüstete Fahrzeuge in der Lage sein, nicht nur Strom zu laden, sondern sie über eine entsprechende Wallbox wieder ins Hausnetz abzugeben. „Wer tagsüber sein E-Auto mit Solarenergie geladen hat, wird beispielsweise nachts diesen Strom für die Hausversorgung nutzen können“, so Hink. Damit lasse sich auch das Stromnetz deutlich entlasten. Auch Fronius beschäftigt sich bereits intensiv mit diesem Zukunftsthema.

PV-Anlage nicht nur für Einfamilienhäuser

E-Autos laden mit der Energie aus der Solaranlage. Foto: Fronius

Doch für wen eignet sich eine eigene Solaranlage? Beispielsweise für Ein- und Mehrfamilienhäuser. „Aber natürlich gerade auch für Unternehmen mit Freiflächen, beispielsweise auf ihren Dächern“, sagt Hink. Entsprechende Lösungen bietet Fronius kleinen Gewerbebetrieben bis hin zu Industrieunternehmen an. Sie können sich bei der Stromversorgung nicht nur unabhängig machen, sondern auch viel Geld sparen. Doch was ist mit Kundinnen und Kunden, die sich die initiale Investition einer Solaranlage nicht leisten können? Denen bietet Fronius mit seinem Produkt „Lumina PV“ in Deutschland die Möglichkeit, die Anlage für einen fixen monatlichen Beitrag über eine Laufzeit von zehn Jahren zu finanzieren. Das Produkt „Lumina PV“ ist übrigens so konzipiert, dass es auf die verschiedenen Verbräuche von Haushalten angepasst werden kann. Welche Kosten auf einen zukommen, kann man sich auf der Seite von Fronius berechnen lassen.

Und, geht der Ausbau der erneuerbaren Energien derzeit eigentlich schnell genug voran? Natürlich könne es immer schneller gehen, sagt auch Hink. Doch die gesetzlichen Regularien und Fördermöglichkeiten seien größtenteils stimmig, auch wenn die Genehmigungsverfahren schneller gehen dürften. Woran es derzeit indes hapert, seien die Fachkräfte, die die Anlagen produzieren und installieren.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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