Hybrid

Von MG3 bis Toyota Yaris: Kleinwagen mit Vollhybrid

Der neue Toyota Yaris ist natürlich mit Hybrid unterwegs. Foto: Toyota

Nicht jeder will elektrisch fahren. Vollhybride sind da eine Alternative. Sie werden mittlerweile in einer Vielzahl von Kleinwagen angeboten.

Kleine, einfache Verbrennungsmotoren waren jahrzehntelang Standard bei Kleinwagen. Doch längst haben Hybridantriebe das Budgetsegment erobert. Dabei handelt es sich nicht nur um einfache Mildhybride, sondern auch um komplexe Vollhybride mit Hochvolttechnik, die einige Vorteile in sich vereinen.


Nutzer können auf manuelle Schaltarbeit verzichten, Sprit sparen und trotzdem spritzigen Vortrieb genießen. Die kleinen Vollhybride lassen sich teilweise sogar rein elektrisch fahren, ohne auf eine Ladestation angewiesen zu sein und ohne Reichweitenangst zu schüren.

Chinesischer MG3 kostet unter 20.000 Euro

Jüngster Vertreter der Kleinwagen mit Vollhybridantrieb ist der 2024 in Deutschland eingeführte MG3, der – anders als seine englische Markenidentität vermuten lässt – aus China stammt. Schlanke 20.000 Euro verlangt MG für den 4,11 Meter langen Fünftürer, der einen 1,5-Liter-Benziner mit einem 136 PS starken Elektromotor kombiniert. Als Systemleistung gibt MG 194 PS an, die von einem Dreigang-Automatikgetriebe verwaltet werden. Fast 200 PS – vor nicht allzu langer Zeit hätte sich der MG mit dieser Leistung als Rennsemmel qualifiziert. Doch der neue 3 ist ein eher milder Wilder, der zwar in 8 Sekunden auf 100 km/h sprintet, aber nur 170 km/h Höchstgeschwindigkeit zulässt.

Die Heckpartie des MG3 Hybrid+ braucht sich nicht verstecken. Foto: MG

Wer den MG3 Hybrid+ dagegen entspannt bewegt, wird mit einem niedrigen Verbrauch belohnt. 4,4 Liter sollen es laut Hersteller sein. Emissionsfrei geht es auch, denn eine Batterie mit 1,8 kWh soll bis zu 10 Kilometer geräuschloses Fahren ermöglichen. Angesichts dieser Eckdaten erscheint der Einstiegspreis gering. Doch die Basisausstattung ist dürftig. Wer 1.500 Euro oder gar 4.000 Euro mehr investiert, erhält die Versionen Comfort oder Luxury, die deutlich mehr für vergleichsweise immer noch wenig Geld bieten.

Toyota Yaris Hybrid: Der Vorreiter

Der Yaris Hybrid von Toyota ist in doppelter Hinsicht ein Klassiker. Denn der japanische Konzern gilt als Pionier der Hybridtechnik, hat sie über Jahrzehnte beharrlich weiterentwickelt und damit erst salonfähig gemacht. Auch im Kleinwagensegment, denn in dieser Klasse war Toyota mit der Doppelherz-Technologie ebenfalls Vorreiter. Die aktuelle Yaris-Generation ist seit über vier Jahren auf dem deutschen Markt und seit einem Jahr nur noch als Hybrid erhältlich, allerdings in zwei Leistungsstufen.

Bei der schwächeren Variante handelt es sich um einen Benziner mit 92 PS und einen Elektromotor mit 80 PS, die im Zusammenspiel mit einer stufenlosen Automatik 116 PS leisten. 130 PS leistet die zweite Variante. Sie ermöglicht den Sprint in 9,2 Sekunden, eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h und einen Verbrauch von 4,2 Litern. Nicht ganz so flott, aber mit 3,8 Litern sparsamer ist der 1.5 Hybrid 115, der mit 25.500 Euro deutlich günstiger ist als der 130er, für den Toyota mindestens 32.000 Euro verlangt.

Zwar ist schon die Basisversion des Yaris deutlich teurer als der MG3, doch bietet der Toyota neben dem ausgereiften Antriebssystem auch eine gute Ausstattung, die unter anderem Lederlenkrad, Abstandstempomat und Klimaautomatik umfasst.

Mazda2 Hybrid: Mit geringem Basispreis

Wer den Toyota Yaris Hybrid will, muss nicht unbedingt einen Toyota Yaris Hybrid kaufen. Denn seit einiger Zeit bietet Mazda den im Prinzip identischen Mazda2 Hybrid an, sogar zu einem 500 Euro geringeren Basispreis. Vielleicht ist der Mazda-Händler näher, freundlicher oder offener für Preisverhandlungen. Optisch, technisch und bei der Ausstattung sind die Fahrzeuge identisch. Allerdings bietet Mazda die 130-PS-Variante nicht an. Wer sich ohnehin für die schwächere Version entscheiden, steht also vor der Frage: Will man den Yaris mit Toyota-Emblem – oder mit einem Hauch Mazda-Mystik?

Renault Clio E-Tech Full Hybrid 145

Der Renault Clio E-Tech. Foto: Renault

Seit 2022 bietet Renault seinen Kleinwagenklassiker Clio als Vollhybrid E-Tech 145 an. Die Kombination aus einem 1,6-Liter-Benzinmotor und einem Elektromotor stellt 143 PS Systemleistung bereit. Eine Besonderheit ist ein 8 Gänge simulierendes Multi-Mode-Getriebe mit einem zusätzlichen E-Motor. Das Zusammenspiel aller Komponenten gilt als harmonisch, der Antrieb als geschmeidig und spritzig. Der Sprint auf 100 km/h gelingt in 9,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 175 km/h.

Dank der 1,2 kWh großen Batterie ist auch elektrisches Fahren in der Stadt möglich. Wer besonders effizient fährt, kann den rein elektrischen Fahranteil im Stadtverkehr auf bis zu 80 Prozent treiben. Sagt zumindest Renault. Den Verbrauch geben die Franzosen mit 4,2 Litern an. Die Preise beginnen bei 23.400 Euro. Dafür gibt es die Basisversion Evolution, die mit manueller Klimaanlage und 7-Zoll-Touchscreen noch ausbaufähig erscheint.

Honda Jazz e:HEV

Ein Hybrid-Klassiker der Kleinwagenwelt ist der Honda Jazz, der 2020 als e:HEV eine neue Evolutionsstufe erreichte. Denn hier fährt man gewissermaßen nur elektrisch. Zwar ist ein 1,5-Liter-Benziner an Bord, doch der treibt einen 70-kW-Generator an, der wiederum das eigentliche Herzstück des Antriebs, einen Elektromotor, mit Strom versorgt. Klingt kompliziert, funktioniert aber reibungslos. Und spritzig, denn immerhin 80 kW/109 PS und 253 Newtonmeter stellt die E-Maschine für den Vortrieb zur Verfügung, was einen Sprint auf Tempo 100 in 9,4 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 175 km/h ermöglicht.

Wer den knapp über 4 Meter langen Fünftürer behutsam durch den Verkehr schiebt, erreicht auch Verbrauchswerte um 4,5 Liter. Nicht ganz so zurückhaltend ist Honda beim Preis: Die Basisversion startet bei 27.000 Euro mit einer allerdings auch beachtlichen Ausstattung. Dazu gehören ein großer Touchscreen mit Navigation, Rückfahrkamera, Klimaautomatik, Parkpiepser, Abstandstempomat, Sitzheizung vorne und 15-Zoll-Leichtmetallfelgen. So gesehen ist der Teuerste sogar ein Schnäppchen. (SP-X)

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SP-X

SpotPress - abgekürzt SP-X - ist eine auf Nachrichten aus der Autoindustrie spezialisierte Agentur.

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