Elektro

VW begrüßt Verbrenner-Aus, Wissing ist dagegen.

VW-Markenchef Ralf Brandstätter mit dem neuen VW ID.4 GTX. Foto: Kai Neunert

Das EU-Parlament hat am Mittwoch für eine Ende des Verbrennungsmotors bei Neuwagen ab 2035 gestimmt. Bei VW und Umweltverbänden wird diese Entscheidung begrüßt. Bundesverkehrsminister Wissing von der FDP ist dagegen.

Wie VW-Markenchef Ralf Brandstätter am Donnerstag auf Linkeding schrieb, zeige die die aktuelle Abstimmung der EU-Parlamentarier, aber auch die Wahl der Kundinnen und Kunden, dass die Wende zur Elektromobilität unumkehrbar ist.


Für die Elektrifizierung der Kernmarke habe man sich ambitionierte Ziele gesetzt, so der Manager: „Bis 2030 sollen mindestens 70 Prozent unseres Absatzes in Europa Elektrofahrzeuge sein.“ VW habe mit dem Modularen Elektrifizierungsbaukasten (MEB) und seiner ID-Familie schon früh die „auf E-Mobilität gestellt. Sie ist die ökologisch, technologisch und wirtschaftlich einzig sinnvolle Möglichkeit, um Verbrennungsmotoren schnellstmöglich zu ersetzen“, so Brandstätter weiter. In einem Interview mit electrified hatte Brandstätter bereits vor einigen Monaten angekündigt, dass die Kernmarke sich zwischen 2030 und 2033 in Europa vom Verbrennungsmotor verabschieden wolle.

Greenpeace kritisiert Wissing

Der FDP-Politiker Volker Wissing sprach sich gegenüber der Nachrichtenagentur dpa unterdessen gegen ein Aus vom Verbrennungsmotoren ab 2035 aus. Das sorgte bei der Umweltschutzorganisation Greenpeace für Kritik. „Volker Wissing stellt sich gegen Klimaschutz im Verkehr und gegen den Koalitionsvertrag der Ampelparteien. Noch kurz nach seinem Amtsantritt sagte Wissing wörtlich, die Entscheidung für die E-Mobilität sei längst gefallen. Heute nährt der Verkehrsminister wieder den Mythos, ineffiziente E-Fuels könnten den Tod des Verbrenners hinauszögern. Mit seinen jüngsten Aussagen stärkt Wissing den Eindruck einer im Klimaschutz zunehmend orientierungslosen FDP“, sagte Greenpeace-Verkehrsexperte Tobias Austrup am Donnerstag.

Dadurch, dass strengere CO2-Grenzwerte am Mittwoch im EU-Parlament keine Mehrheit fanden, würde der Druck auf Wissings Ministerium erhöht. „Denn was Brüssel beim Klimaschutz im Verkehr nicht liefert, muss Wissing in Berlin organisieren. Dabei kommt er an einer Neuzulassungssteuer für Spritschlucker nicht vorbei. Statt sich um klimapolitische Geisterfahrten wie den Tankrabatt oder die Blockade des Tempolimits zu kümmern, sollte Wissing endlich seriöse Klimaschutzmaßnahmen für den Verkehr vorlegen“, fordert die Umweltschutzorganisation.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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