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Shell-Studie: Spritpreise beschleunigen Umstieg auf E-Auto

Eine Ladestation für E-Autos an eine Station von Shell. Foto: Shell

Der Mineralölkonzern Shell hat europaweit fast 15.000 E-Autofahrer befragt – mit interessanten Ergebnissen.

Nach der am Donnerstag vorgestellten Shell-Studie ist das Interesse an der Elektromobilität gestiegen. So gaben 76 Prozent der Befragten an, dass ihr nächstes Fahrzeug vollelektrisch sein wird.


Noch im Jahr hatte die Zahl bei 62 Prozent gelegen, wie aus der am Donnerstag vorgestellten Shell-Studie hervorgeht. Die sogenannte „EV Driver Survey“ ist die größte Umfrage unter E-Autofahrern in Europa. Insgesamt wurden 14.991 Menschen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Niederlande und Belgien für die Studie befragt.

Fahrerlebnis und Technologie wichtig

Für den Umstieg auf ein reines E-Auto sind für 75 Prozent das „Fahrerlebnis und die Technologie“ ein entscheidendes Kriterium. Mit Blick auf den Auswirkungen des Klimawandels für den Verkehr gaben 72 Prozent an, dass die Markteinführung von E-Fahrzeugen eine entscheidende Bedeutung für den Umweltschutz spiele. Nur zehn Prozent stimmten dieser Aussage nicht zu.

Die steigenden Kraftstoffpreise dürften laut der Umfrage auch den weiteren Markthochlauf von E-Autos beschleunigen. So waren 62 Prozent der Auffassung, dass die steigenden Benzin- und Dieselpreise dazu führen, früher ein Elektroauto zu fahren. Nur 13 Prozent teilten diese Auffassung nicht.

Kosten müssen sinken

Damit die Einführung von E-Autos aber weiter an Fahrt aufnehme, seien eine Vielzahl von Maßnahmen nötig. Dazu gehört beispielsweise auch einer Senkung der Anschaffungskosten. Während in 2021 37 Prozent der Auffassung waren, dass die Senkung der Kosten zu einer der drei wichtigsten Gründe für die Einführung von E-Autos zählt, waren es in diesem Jahr bereits 47 Prozent.

Höhere Reichweite wichtig

Die Reichweite spielt für die Fahrerinnen und Fahrer von E-Autos nach wie vor eine wichtige Rolle. Als Verbesserung wünschten sich 57 Prozent von ihnen eine „verbesserte Akkureichweite“.

Dahinter folgen mit 49 Prozent „Eine bessere Verfügbarkeit von Ladestationen“ vor den besagten Anschaffungskosten. Höhere Ladegeschwindigkeiten wünschten sich 33 Prozent und 17 Prozent eine größere Fahrzeugauswahl.

Wunsch nach nur einer Ladekarte

Mit Blick auf das Laden wünschen sich die Befragten hier einen deutlich vereinfachten Prozess – und die Reduktion der zu verwendenden Karten. So hat die Zahl der E-Autofahrer, die mehrere Ladekarten nutzen, zugenommen: 36 Prozent besitzen vier Ladekarten oder mehr Karten. 2021 lag der Anteil noch bei 21 Prozent. Wie aus der Studie hervorgeht, wünschen sich von den 32 Prozent der Fahrer in Deutschland, die mehr als vier Ladekarten besitzen, fast 39 Prozent nur eine einzige Ladekarte.

Mit Blick auf den Ausbau der Ladeinfrastruktur herrscht bei den Befragten indes noch Pessimismus vor. So glauben 42 Prozent der über 35-Jährigen nicht daran, dass „Regierungen und Unternehmen ausreichend Ladeinfrastruktur aufbauen, um die Nachhaltigkeitsziele“ zu erreichen. 33 Prozent sind von einem ausreichenden Ausbau überzeugt, 25 Prozent wissen es nicht. Mehr Zutrauen haben indes die unter 35-Jährigen. Hier glauben „nur“ 32 Prozent nicht an einen ausreichenden Ausbau der Ladeinfrastruktur, 43 Prozent indes schon.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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