Elektro

Kia EV9: Neues Flaggschiff der Marke

Technisch basiert der große SUV von KIA auf der gleichen Plattform wie der EV6. Foto: Kia

Der koreanische Autobauer Kia hat ein neues Elektro-Flaggschiff: der EV9 wird Ende des Jahres auf den Markt kommen.

Das E-SUV soll dann an die Erfolgsgeschichte des Kia EV6 anknüpfen, der im Vorjahr zum „Car of the Year“ in Europa gekürt wurde. So legt der EV6 die Messlatte hoch für den EV9, den die Koreaner ihrem erfolgreichen Elektroauto Ende 2023 zur Seite stellen.


Noch verraten sie keine Preise, aber schon jetzt ist klar: Das mächtige, fünf Meter lange und 1,75 Meter hohe SUV wird das neue Flaggschiff der Marke, mit 800-Volt-Technik und der neuesten Batterietechnik des Hyundai-Kia-Konzerns.

Verwendung von recycelten Materialien

Er steht für die neue Ökoausrichtung der Koreaner, die in jedem Modell die verstärkte Verendung recycelter oder nachhaltig hergestellter Materialien verwendet. Leder beispielsweise ist künftig passé. Außerdem bekommt der Stromer Hightech-Features wie digitale Rückspiegel. Sein Fahrzeugschlüssel lässt sich auf dem Smartphone abspeichern und mit Kollegen oder Familie teilen, auf Knopfdruck parkt das Auto vollautomatisch längs oder quer ein. Technisch basiert der große SUV auf der gleichen Plattform wie der EV6, optisch dreht er den aktuellen Markenlook weiter.

Auf Wunsch lassen sich die mittleren Sitze klimatisieren, man kann sie drehen und sogar als Liegesitze bestellen. Foto: Kia

Auf den ersten Blick sieht er irgendwie aus wie mit der Axt geschnitzt, mit steilem Heck und nur leicht nach hinten abfallendem Dach. Fast könnte man meinen, die Designer nahmen eine Schachtel als Vorbild und setzten vorne eine wuchtige Motorhaube an. Doch sämtliche Proportionen stimmen. Und so wirkt er auf die Umwelt nicht ganz so bedrohlich wie manch andere SUV der Fünf-Meter-Klasse.

Kia bedient mit EV9 vor allem USA

Nun spielen Autos dieses Kalibers in Deutschland eher eine untergeordnete Rolle. Kia bedient jedoch auch Länder wie die USA oder China, in denen sich Prestige in schierer Größe ausdrückt. Und dass der EV9 serienmäßig mit zwei Zusatzsitzen im Heck ausgeliefert wird, erweitert die Zielgruppe auf Familien, die eine geräumige Alternative zu den Elektro-Vans wie denen der Stellantis-Marken oder dem Mercedes EQV/E-Vito suchen.

Riesiger Radstand, kurze Karosserieüberhänge, großer Kofferraum – die flexible E-GMP-Plattform, auf der auch schon die Hyundai-Modelle Ioniq 5 und 6 oder der Kia EV6 basieren, lässt Entwicklern und Designern viele Freiheiten. So passt nun auch die größte Batterie aller Kia-Modelle in den crashgesicherten Bereich zwischen den Achsen. Der fast 100-kWh-Akku hat eine höhere Energiedichte als die bisherigen Speicher und lädt mit 240 kW. lm Optimalfall soll eine 15-Minuten-Pause am Schnelllader reichen, um danach weiter 240 Kilometer unter die 21 Zoll großen Räder zu nehmen.

Und wer bei Ionity stoppt, braucht keine Ladekarte. Mit Plug & Charge kommunizieren Auto und Säule auch so und der Ladevorgang startet automatisch.
Zwei Leistungsvarianten zum Start
Anders als die Konkurrenz um Tesla Model X, BMW iX oder Volvo EX90 setzen die Koreaner nicht auf maximale Performance, sondern vernünftige Reichweiten. Zum Modellstart werden zwei Versionen angeboten: ein 204 PS starker Heckantrieb sowie ein Allradmodell mit 384 PS. Damit soll der Stromer 541 Kilometer mit einer Ladung schaffen.

Da der Wagen für bi-direktionales Laden ausgelegt ist, fließt der Strom bei Bedarf auch in die andere Richtung und lässt sich beispielsweise in den heimischen Kreislauf einspeisen. Außerdem kann man über eine Steckdose im Heck externe elektrische Geräte betreiben. 3,6 kW genügen locker für einen Elektrogrill oder eine mobile Zeltheizung auf dem Campingplatz. Man könnte unterwegs seine E-Bikes laden oder sogar ein Elektromotorrad, das auf einem Anhänger mitreist. Immerhin darf der Stromer 2,5 Tonnen ziehen.

Lidar für autonomes Fahren auf Level 3

Der Kia EV9 ist fünf Meter lang und ist das neue Flaggschiff der Marke. Foto: Kia

Auf Wunsch wird der Wagen nicht nur mit den üblichen Radarsensoren und Kameras, sondern auch mit Lidar-Sensoren ausgeliefert. Per Laser scannen sie permanent die Straße und Umgebung auf Hindernisse. Aus diesen Daten berechnet die Software eine 360-Grad-Sicht rund ums Auto und ermöglicht autonomes Fahren nach Level 3. Man wird sehen, wie viele Kunden sich die teure Technik gönnen.

Das Konzept des flachen Bodens bringt zudem Vorteile bei der Raumausnutzung. Das Auto wird innen höher, sodass man in Reihe zwei und selbst im Heck etwas erhöht sitzt. Auf Wunsch lassen sich die mittleren Sitze klimatisieren und beheizen, man kann sie drehen und sogar als Liegesitze bestellen. Alternativ gibt es eine herkömmliche, geteilt verschiebbare Dreierbank. Im übersichtlichen Cockpit verschmelzen drei flache Bildschirme zu einem Display. Ob die Kombination aus Bedienleiste mit Schaltflächen und Touch per Display in der Praxis funktioniert, wird die Fahrvorstellung im Herbst zeigen. (SP-X)

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SP-X

SpotPress - abgekürzt SP-X - ist eine auf Nachrichten aus der Autoindustrie spezialisierte Agentur.

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