Elektro

Fiat Topolino: Das Mäuschen ist zurück – elektrisch

Kreischalarm: Der elektrische Fiat Topolino sieht einfach süß aus. Foto: Fiat

Fiat setzt den nächsten Klassiker unter Strom. Der Topolino kommt als Mikro-Van für Fahranfänger ab 15 Jahren.

Die Älteren unter uns werden sich erinnern, an dieses Autochen, das so voller Dolce Vita steckte, so italienisch und erfrischend war wie ein Strandurlaub an der Riviera. Ghia zauberte dieses kleine Stück Lebensfreude in nur vier Monaten aus einem Fiat 500 Nuova, schnippelte Seitenteile ab und ersetzte das Blechdach durch einen Baldachin mit Fransen, der auf vier dünnen Stahlrohren im Fahrtwind flatterte. Hauptsache luftig.


Jetzt kehrt der Sommerklassiker zurück. Rein elektrisch und bereits für Fahranfänger ab 15 Jahren zu fahren. Nach Citroen Ami und dem Opel Rocks-e kleidet nun auch Fiat seinen Micro-Van im eigenen Retro-Stil und mit coolen Strandklamotten aus. Es ist das erste Fahrzeug der Marke in der Kategorie „Sustainable Urban Mobility” kurz SUM. Und weil sich das so schrecklich spröde und uninspiriert anhört, nennen sie ihren fröhlichen Knirps Topolino – frei nach dem Fiat-Mäuschen aus den 30er Jahren.

Acht Pferdchen reichen für Tempo 45

Wo mal die Türen waren, hängen nun Seile. Die Retrobox gibt’s dazu. Foto: Fiat

Wenn man das Schnuckelchen so sieht, in mattem Mintgrün, mit runden Außenspiegeln und den herzerweichenden Kulleraugen, kaum länger als 2,50 Meter, hat man ihm schon verziehen, dass es eigentlich kaum mehr ist als ein Krankenfahrstuhl auf vier Rädern. Aber wie nie zuvor wünschte man sich, nochmal jung zu sein. Okay, die acht Pferdchen ziehen nicht wirklich irgendetwas Teller und reichen gerade mal für 45 km/h Spitze – andererseits war der Original-Topolino mit seinen 14 PS damals auch nicht soooo viel schneller. Und der 5,4-kWh-Akku hält höchstens 75 Kilometer. Na und? Die nächste Eisdiele liegt doch nur einen Steinwurf entfernt.

Fiat will ab Ende des Jahres zwei Versionen anbieten. Eine Geschlossene mit Sonnenblendschutz am Dach und auf Wunsch Türapplikationen in Holzeffekt. Ein Herzensbrecher erster Kajüte aber ist der offene Topolino. Denn wo mal die Türen waren, hängen nun lediglich Seile. Ein beiges Roll-Verdeck unterstreicht den Wunsch nach ewigem Sommer. Wem es trotzdem zu heiß durch die Bude weht, erfrischt sich schnell mal mit der optional bestellbaren Dusche. Was für ein cooles Extra! Am Heck tragen beide Versionen eine charmante Retrobox fürs Gepäck, ein Ventilator mit USB-Anschluss oder mintgrüne Sitzbezüge, die sich im Handumdrehen in kuschelige Strandtücher verwandeln, machen die Retro-Tour perfekt.

Simple Technik in pure Lebensfreue verpackt

Dieses Gerät fährt ganz bestimmt ganz fürchterlich, wir kennen ja schließlich schon den Rocks-e und den Ami. Aber im Geiste hat man schon die Badehose an und ist auf dem Weg zum nächsten Baggersee. Fiat war schon immer exzellent darin, simple Technik in pure Lebensfreude zu verpacken.

Zu bestellen ist das Mäuschen mit nur drei Klicks im Internet. Wer ihn kaufen will, zahlt mindestens 7.500 Euro. Das Leasing mit einer noch nicht benannten Anzahlung und Laufzeit kostet rund 40 Euro pro Monat. Kaum mehr als zwei Cocktails an einer Strandbar von Rimini. (SP-X)

Über den Autor

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz des Rallye-Copiloten.

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