Elektro

Audi Q4 e-tron: Schickes Design gepaart mit Effizienz

Der Audi Q4 e-tron ist effizient, wenn man denn will, Foto: Audi

Audi hat nun auch ein elektrisches Kompaktklasse-Modell im Angebot: den Q4 e-tron. Das SUV wird noch im Juni in Deutschland auf den Markt kommen.

Zwar handelt es sich bei dem jüngsten Elektroauto der VW-Tochter um ein SUV. Doch wer kann es den Verantwortlichen bei allen Nachteilen dieser Fahrzeugklasse für die Effizienz verdenken, dass das erste elektrische Volumenmodell ein SUV ist.
„Genau diese Fahrzeuge werden von den Kundinnen und Kunden stark nachgefragt – und wir bedienen damit genau das, was sie von uns erwarten“, sagt Kaus Bugelnig, der technische Projektleiter des Q4 e-tron. Natürlich weiß auch Bugelnig um die Nachteile dieser Karosserieform für die Effizienz, aber genau mit solchen Fahrzeugen kann man Volumen machen.


Einstiegsversion kostet 41.900 Euro

Das zeigt bereits die Nachfrage nach dem Oberklasse-SUV e-tron. Von ihm wurden allein im zurückliegenden Jahr inklusive der Sportback-Variante weltweit 47.324 Einheiten abgesetzt. Damit ist dieses Modell zugleich das meistverkaufte E-Modell aller deutschen Premiummarken, in Norwegen sogar das meistverkaufte. Angesichts solcher Zahlen kann man die teils berechtigte Kritik an dieser Fahrzeugklasse gelassen hinnehmen. Der Q4 e-tron jedenfalls soll diese Absatzzahlen des Oberklasse-SUV deutlich übertreffen.

Zwar sagt Audi nichts zu konkreten Absatzerwartungen, doch die Erwartungen sind hoch. Das Kompakt-SUV ist ein Volumenmodell. Dafür sorgt allein sein Preis: der Q4 35 e-tron mit 170 PS und Heckantrieb beginnt bei 41.900 Euro, die Sportbackvariante kostet 2000 Euro mehr.

Das sind die Preise wohlgemerkt vor Abzug der staatlichen Kaufprämie in Höhe von 9000 Euro. Entsprechend kann man ein Premium-SUV bereits für 33.000 Euro fahren – und dafür bekommen die Kunden und Kundinnen ein rundum überzeugendes Auto.

Platz wie in der Oberklasse

Der Audi Q4 e-tron hat ein digitales Cockpit. Foto: Audi

Mit dem Q4 e-tron sollen so genannte „Best Agers, aber auch junge Familien angesprochen werden, die viel Platz brauchen“, sagt Daniela Vogel aus dem Produktmarketing. Passt das zusammen: Kompakt-Klasse und viel Platz? Es passt.

Im 4,59 Meter langen Q4 muss man diesbezüglich keine Kompromisse eingehen, ganz im Gegenteil. So sei das Platzangebot im Innenraum vergleichbar mit dem der SUV-Oberkasse, sagt Bugelnik zufrieden. Dazu trägt auch der Modulare Elektrifizierungsbaukasten (MEB) des VW-Konzerns bei, auf dem der Q4 wie beispielsweise auch der VW ID.4 und der Skoda Enyaq iV basieren. Das spürt die Passagiere deutlich – und das nicht nur auf dem Fahrer und Beifahrersitz. Auch im Fond können Großgewachsene ausgesprochen bequem sitzen. Der Kofferraum bietet für ein Fahrzeug der Kompaktklasse beeindruckende 520 bis 1490 Liter Fassungsvermögen. Das lässt sich sehen. Dass Audi im Q4 viel Wert auf Details gelegt hat, sieht man auch am im oberen Türbereich integrierten Flaschenhalter. Hier lässt sich eine Einliter-Flasche bequem verstauen.

Nachhaltigkeit im Innenraum

Wert habe man beim Q4 e-tron darauf gelegt, so berichtet Bugelnik, dass er so nachhaltig wie möglich ist. Deshalb bestehen 27 Komponenten aus recycelten Materialien. So wurden im Innenraum beispielsweise Rezyklate für die Dämmmaterialien, aber auch für den Boden als auch für die Auskleidung des Kofferraums verwendet. Dass das nicht zu Lasten der Qualitätsanmutung geht, versteht sich von selbst. Die Kundinnen und Kunden finden eine auditypische Qualitätsanmutung wieder.

Auch wenn der Q4 auf der gleichen Plattform wie die Konzerngeschwister ID.4 und Enyaq iV beruhen, haben sie optisch wenig Gemeinsamkeiten. Das sei auch eine der großen Herausforderungen bei diesem Projekt gewesen, berichtet Bugelnik. „Die Fahrzeuge basieren zwar auf der gleichen Plattform, sollten aber jedes für sich stehen.“ Das ist gelungen. Dennoch haben die Kunden von der gemeinsamen Plattform profitiert – nämlich durch die Gleichteilstrategie. Sie trug maßgeblich dazu bei, „dass der Q4 e-tron zu einem derart attraktiven Preis angeboten werden kann“, so Bugelnik.

Effizient, wenn man denn will

Der Audi Q4 e-tron macht auch von hinten einen guten Eindruck. Foto: Audi

Doch wie fährt der Q4 e-tron nun? Gut, ausgesprochen gut sogar, wie unsere Testfahrten mit dem Q4 50 e-tron quattro (299 PS) und dem Q4 40 e-tron (203 PS) zeigen. In beiden Modellen kommt eine 76,6 kWh starke Batterie zum Einsatz, die beim Q4 50 e-tron eine Reichweite von bis zu 488 Kilometer ermöglicht, im Q4 40 e-tron 40 sind es 520 Kilometer (jeweils nach WLTP). Während das Topmodell in 6,2 Sekunden (Spitze 180 km/h) auf Tempo 100 beschleunigt und über ein maximales Drehmoment von 460 Nm verfügt, legt der Q4 e-tron 40 den Sprint in 8,5 Sekunden (Spitze 160 km/h) und stellt 310 Nm bereit.

Auch das ist mehr als ausreichend. Ohnehin hinterlässt der Q4 40 e-tron nach den Testfahrten einen besonders stimmigen Eindruck, auch wegen seiner Wendigkeit. Dank seines Heckantriebs kommt er gerade einmal auf einen Wendekreis von 10,2 Meter. Und wie schaut es mit dem Verbrauch aus? Der wird je nach Ausstattung mit 17,3 bis 19,3 kWh angegeben. Wir kamen bei unseren Testfahrten im Umkreis von Neustadt auf 15,6 kWh.

Für einen SUV ein guter Wert. Damit man so effizient unterwegs sein kann, wurde der Q4 nicht nur aerodynamisch optimiert (cW-Wert 0,26, elektrische Kühlerjalousie), sondern auch mit einem Effizienzassistenten ausgestattet. Er wertet Navigationsdaten und Verkehrszeichen aus und gibt dem Fahrer bzw. der Fahrerin Hinweise, wenn er beispielsweise bei der Einfahrt in Orte oder Kreuzungen den Fuß vom Gaspedal nehmen soll. Das Fahrzeug segelt dann beispielsweise automatisch oder rekuperiert, ohne dass der Fahrer eingreifen muss. Das ist zwar kein Alleinstellungsmerkmal von Audi, doch das System sorgt so für einen effizienten Fahrstil – und genau darum geht es ja bei einem Elektroauto, insbesondere einem SUV.

Über den Autor

Frank Mertens

Nach dem Sport- und Publizistikstudium hat er sein Handwerk in einer Nachrichtenagentur (ddp/ADN) gelernt. Danach war er jahrelang Sportjournalist und hat drei Olympische Spiele (Sydney, Salt Lake City, Athen) als Berichterstatter begleitet. Bereits damals interessierten ihn mehr die Hintergründe als das bloße Ergebnis. Seit 2005 berichtet er über die Autobranche. Neben der Autogazette verantwortet er auch den redaktionellen Teil des Magazins electrified.

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