VW schickt vom ID.4 nun auch ein Sportmodell an den Start: es trägt den Zusatz GTX in der Modellbezeichnung.
Wer bei VW an sportliche Modelle denkt, dachte bislang vor allem an den Golf GTI. Klar, es gibt auch die R-Varianten. Aber nach wie vor wird Sportlichkeit bei den Modellen der Wolfsburger mit diesen drei Buchstaben assoziiert.
Doch die Zeiten der Verbrennungsmotoren neigen sich langsam dem Ende entgegen. Bei dem einen Autobauer geschieht das etwas schneller, bei dem anderen etwas langsamer. Damit heißt es scheinbar auch so langsam Abschied zu nehmen vom GTI. Statt mit diesen drei Buchstaben auch ihre sportlichen Elektroautos zu schmücken, hat sich VW entschieden, sie als GTX auf den Markt zu bringen. Erstes GTX-Modell ist der ID.4, der als Weltauto gilt und entsprechend die Elektromobilität auch bei den Stückzahlmäßig in die Breite bringen soll.
Effizienter Verbrauch
Natürlich kann man einwenden, dass E-Mobilität kein Modell mit einer Leistung von 299 PS wie beim ID.4 GTX erfordert. Schließlich geht es bei Elektroautos vor allem um dessen Effizienz und nicht darum, ob man den Sprint von 0 auf 100 km/h nun ein paar Hundertstel schneller hinter sich bringt als bei einem ID.4 ohne dieses Buchstabenkürzel.
Eines lässt sich nach den Testfahrten festhalten: VW hat diesen Spagat zwischen Effizienz und Sportlichkeit erstaunlich gut hinbekommen, wie die Testfahrten im Harz zeigten. Hier kamen wir trotz gelegentlich auch mal sportlicher Fahrweise auf einen Durchschnittsverbrauch von 17,4 kWh auf 100 Kilometer. Das ist für ein Auto mit einem Gewicht von 2,2 Tonnen und dieser Leistung ein ausgesprochen guter Wert. Angesichts dieser Verbrauchswerte scheint mit der 77 kWh starken Batterie eine Reichweite von bis zu 480 Kilometer im Bereich des Möglichen zu liegen. 400 Kilometer sind auf jeden Fall drin.
In 6,2 Sekunden auf Tempo 100
Das ist kein schlechter Wert – wie auch die reinen technischen Daten des ID.4 GTX vielversprechend sind: So beschleunigt er in 6,2 Sekunden auf den Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit wird bei 180 km/h elektronisch abgeregelt. Zu schnell soll die Batterie ja durch eine noch höhere Geschwindigkeit ja entleert werden. Sollte es dann doch mal so weit sein, dann lässt sich der GTX mit bis zu 125 kW laden. Damit vergehen für eine Aufladung von 5 bis 80 Prozent 38 Minuten.
Die insgesamt 299 PS der beiden E-Motoren an Vorder- und Hinterachse hören sich erst einmal gut. Doch wer meint, dass man damit beim Tritt auf die Edelstahlpedalerie vehement in die Sportsitze gedrückt wird, irrt. Die Kraftentfaltung erfolgt eher linear, einen richtigen Punch wie in anderen E-Autos gibt es im GTX nicht. Ist das schlimm? Nein, daran gewöhnt man sich schnell – und freut sich dann eher über das stimmige Gesamtpaket in diesem 4,58 Meter langen E-SUV. Seine Kraft wird dank des Allradantriebs gut auf die Straße gebracht, der 2,76 Meter lange Radstand sorgt für eine gute Straßenlage. Bei normaler Fahrt erledigt der Heckmotor seine Arbeit übrigens allein.
Sportfahrwerk 1,5 Zentimeter tiefer gelegt
Wer mit dem GTX auch mal schnell in enge Kurven gehen will, kann dies getrost tun. Sein um 1,5 Zentimeter tiefer gelegtes Sportfahrwerk tut im Zusammenspiel mit den verschiedenen Fahrmodi und der Progressivlenkung ihr übriges für die gute Fahrdynamik. Im ID.4 kommt übrigens ein elektronischer Fahrdynamikmanager zum Einsatz, der jede Bewegung genau analysiert und eng mit Stabilitätskontrolle und Allregelung korrespondiert. Das sorgt für Fahrdynamik und Sicherheit zugleich. Eine elektronische Quersperre ergänzt diese technischen Highlights. Die Sportsitze, natürlich mit dem Kürzel GTX versehen, sind bequem und sorgen für einen guten Seitenhalt.
Nichts zu meckern gibt es auch bei der Qualitätsanmutung im Innenraum. Die Verarbeitung ist nicht nur optisch stimmig, sondern die verwendeten Materialien fühlen sich auch wertig an. Wer mindestens 50.415 Euro für ein solches Fahrzeug ausgibt, der kann eine solche Wertigkeit auch erwarten. Der GTX fährt natürlich mit einer Vielzahl von Assistenzsystem vor, die für mehr Komfort, vor allem aber mehr Sicherheit gehören. Neben einem Front Assist, einem Spurhalte- und Müdigkeitsassistenten gibt es auch einen Eco Assist. Daneben sind ein Travel Assist, ein Side Assist, ein Park Assist oder auch eine Automatische Distanzregelung (ACC) mit Stopp-und-Go-Funktion im Angebot.
Damit auch eine möglichst breite Klientel mit dem GTX angesprochen wird, wird das Sportmodell der Wolfsburger auch mit einer Anhängerkupplung angeboten. Sie ermöglicht eine Anhängelast von 1,4 Tonnen. Ein Trailer-Assist, der bei anderen Modellen im Angebot ist und der das Rangieren mit Anhänger erleichtert, ist allerdings nicht im Angebot.
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