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Mercedes-AMG: Mehr Elektro-Performance beim Haustuner

Der hauseigene Tuner Mercedes-AMG setzt auf Elektro-Power. Foto: Daimler

Mercedes-AMG setzt zukünftig verstärkt auf die Elektrifizierung. Dazu hat man Anleihen in der Formel 1 genommen.

Bollernde V8-Benziner zählen zum Markenkern von Mercedes Tuningabteilung AMG. Künftig will sich die Performance-Abteilung der Marke aber auch und vor allem elektrisch betätigen. Neben Plug-in-Hybriden unter dem Label „E Performance“ sind rein elektrische Modelle auf Basis der Mercedes-EQ-Modelle geplant.


Die Plug-in-Hybride von AMG wollen technisch eigenständig auftreten. Anders als bei den normalen Mercedes-Modellen sitzt der E-Motor nicht in der Getriebeglocke, sondern direkt an der Hinterachse. Das soll unter anderem einen günstigen Einfluss auf Gewichtsverteilung und die Spontaneität der Leistungsabgabe haben. Zudem sind deutlich höhere Leistungen des Elektro-Parts möglich; bis zu 204 PS sind angekündigt.

Spezielle Performance-Batterie

Hinzu kommt eine eigene, aus der Formel 1 abgeleitete AMG-Performance-Batterie mit einzeln gekühlten Zellen, deren Leistungsdichte doppelt so hoch liegen soll wie bei den Standard-Fahrzeugen. Das würde für kurze Ladezeiten und eine schnelle Energieabgabe sowie -aufnahme während der Fahrt sprechen, dürfte aber die Kapazität und somit die elektrische Reichweite einschränken. Die Rolle des Verbrenners werden Vier- und Achtzylindermotoren übernehmen.

Je nach Baureihe und Variante sind unterschiedliche Kombinationen von Akku, E-Motor und Verbrenner möglich. Mercedes spricht von bis zu 816 PS Systemleistung und Spurtzeiten von unter 3 Sekunden auf Tempo 100. Werte, die offensichtlich für die Achtzylindervarianten gelten werden. Aber auch die Vierzylinder sollen extreme Fahrleistungen erreichen, etwa an Bord der kommenden AMG-Ausführung der C-Klasse, wo ein 449 PS starker 2,0-Liter-Längsmotor mit einem 204 PS starken E-Triebwerk kombiniert wird.

Eigene EQ-Varianten von AMG

Bei den reinen E-Autos setzt AMG auf eigene Varianten der Mercedes-EQ-Modelle. Die Strom-Sportler werden in Affalterbach an Antrieb, Fahrwerk, Bremsen, Sound modifiziert. Auch Exterieur- und Interieurgestaltung sowie Serienausstattung und Optionen sollen umfangreich neu entwickelt werden. Das erste Modell wird noch in diesem Jahr starten, wahrscheinlich auf Basis der E-Limousine EQS, die in Kürze Premiere feiert. Für den Antrieb des AMG-Modells sorgen dann zwei E-Motoren, die Fahrleistungen auf dem Niveau von Autos mit V8-Motoren erreichen sollen. Tempo 100 soll nach weniger als 4 Sekunden erreicht sein, die Beschleunigung wird bei 250 km/h abgeregelt.

Mit der Elektrifizierung von AMG reagiert Mercedes auf den steigenden Druck zur CO2-Reduzierung. Auch die BMW M GmbH hat bereits entsprechende Modelle angekündigt, ein erstes soll noch dieses Jahr Premiere feiern. Ob als Plug-in-Hybrid oder als Variante der E-Limousine i4 ist noch unklar. Wettbewerber Audi hat mit dem RS E-Tron GT kürzlich bereits ein vollelektrisches Performance-Modell vorgestellt. (SP-X)

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