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Laden von E-Autos: Nicht nur einer Karte vertrauen

Laden per Ladekarte ist in der Regel unproblematisch. Foto: BMW

Das Handschuhfach voller Ladekarten müssen Fahrer eines E-Autos längst nicht mehr haben. Es empfiehlt sich aber, nicht nur mit einer Karte unterwegs zu sein.

Schließlich möchte man mit einem niedrigen Akkustand nicht an einer Ladestation vorfahren, bei der man mit seinem Anbieter nicht zahlen kann. Zwar ermöglichen die meisten Ladekarten mittlerweile die Nutzung der Stationen verschiedener Anbieter, aber halt nicht aller.


Welche Ladekarte man persönlich benötigt, hängt von mehreren Faktoren ab. Wer sicher gehen will, hat mehrere im Portemonnaie oder im Auto liegen.

Häufig reicht die App

Die RFID-Ladekarten zur Identifizierung an der öffentlichen Ladesäule gibt es klassisch im Scheckkartenformat oder als Anhänger für den Schlüsselbund – aber auch als App. Denn das Smartphone ist bei fast allen Anbietern als Alternative zur physischen Karte nutzbar, so dass der E-Mobilist auch ohne Geldbörse nicht verloren ist.

Allerdings benötigt man dann Mobilfunknetz und einen gefüllten Akku sowie etwas mehr Zeit als beim Nutzen der Karte. Das Identifizieren und Freischalten der Säule erfolgt dann mit Hilfe des Mobilfunknetzes, per QR-Code-Scanner oder über den GPS-Sensor. Daher hinaus ist die App auch an allen Säulen ohne RFID-Autorisierung hilfreich.

EnBW und Allego mit breiter Abdeckung

Welche Ladekarte man benötigt, hängt von den Stromtank-Bedürfnissen ab. Große E-Mobilitätsprovider wie EnBW oder Shell Recharge punkten in Deutschland mit einer großen Abdeckung, so dass an den meisten Säulen der Republik zumindest eine Karte funktioniert.

Regionale Anbieter bieten in manchen Fällen günstigere Strompreise, häufig dann aber nur an ihren eigenen Säulen. Bei Schnellladesäulen kommen noch Betreiber wie Fastned oder Ionity hinzu, die Tarife anbieten, die ausschließlich für die eigenen Anlagen gelten. Nicht zuletzt mischen auch die Autohersteller mit und bieten ihren Kunden spezielle Ladekarten und -konditionen an. Wer als Ad-hoc-Lader beispielsweise bei Ionity Halt macht, muss für die Kilowattstunde derzeit 79 Cent zahlen. E-Autofahren kann dann ein sehr teurer Spaß werden. Mittlerweile bietet Ionity aber auch spezielle Tarife für alle die an, die kein Modell eines der Joint-Venture-Partner fahren und entsprechend zu vergünstigsten Preisen an den HPC-Säulen laden können.

Zweitkarte möglichst ohne Monatsgebühr

Einfach alle gängigen Ladekarten dabei zu haben, wird jedoch teuer, denn viele Verträge sind mit einer Grundgebühr verbunden. Für Einsteiger empfiehlt sich daher in der Regel, mit der Karte eines großen E-Mobilitätsproviders zu starten und dann das eigene Ladeverhalten eine Weile zu beobachten. So lässt sich herausfinden, ob noch eine weitere Karte angesagt ist – etwa für das Tanken am Schnelllader oder in der Nachbarstadt. Als Zweit- oder Drittkarte bieten sich solche von Anbietern ohne monatliche Grundgebühr an. Die Kosten pro Kilowattstunde sind dann zwar etwas höher, was bei nur gelegentlicher Nutzung aber kaum ins Gewicht fällt.

Angst vorm Liegenbleiben braucht man mit dieser Lücken-Strategie nicht zu haben. Auch wer nicht die passende Karte hat, kann an den meisten öffentlichen Ladesäulen das Ad-hoc-Laden per Handy nutzen. Das ist zwar etwas teurer und umständlicher, funktioniert im Notfall aber problemlos.

Keine Sorgen braucht man sich dann ab Mitte 2023 machen, wenn alle neuen Säulen auch über ein Kartenlesegerät verfügen müssen, die gängige Debit- und Kreditkarten akzeptiert- Und noch ein anderer Umstand dürfte E-Autofahrern das Laden künftig erleichtern: Immer mehr Säulen und Fahrzeuge erkennen sich gegenseitig automatisch und starten den Lade-Vorgang ohne weiteres Zutun des Fahrers (Plug&Charge). Und auch die Abrechnung erfolgt dann von selbst. Die Karte kann in solchen Fällen im Portemonnaie bleiben. (SP-X)

Über den Autor

SP-X

SpotPress - abgekürzt SP-X - ist eine auf Nachrichten aus der Autoindustrie spezialisierte Agentur.

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