Elektro

Kia EV3: Neue Größe bei den Kompakten

Mit dem EV3 bringt Kia noch dieses Jahr einen kleinen Elektrobruder des EV9 auf den Markt. Foto: Kia

Mit dem EV3 bringt Kia ein kompaktes Elektro-Crossover auf den Markt. Es wird mit zwei Batteriegrößen angeboten.

Ambitioniert, aber nicht zu sehr, kompakter Crossover, aber auch Klein-SUV, hochwertige Anmutung und ökologisches Bewusstsein: Bei Kia spielt man mit scheinbaren Gegensätzen und kleidet die auch gleich in ein neues Schlagwort für die Fahrzeuge der neuen Design-Generation: „Opposites united“ – Gegensätze vereint. In Form gebracht im neuen EV3, der jetzt ab 36.000 Euro in den Handel kommt.


Zwei Batterien mit 58,3 oder 81,4 kWh stehen beim EV3 zur Wahl. Die Motorleistung ist bei beiden Varianten gleich –204 PS werden an die Vorderräder verteilt. Später sollen dann noch eine GT- und eine Allradvariante folgen.

Reichweite über 605 Kilometer

Bis die Sportvariante auf den Markt kommt, ist die GT-Line nurmehr eine gehobene Ausstattungsvariante. Die maximale Reichweite mit der großen Batterie gibt Kia mit 605 Kilometern an, die Standardakku-Range mit 436 Kilometer. Der Verbrauch blieb auf unseren ersten Testfahrten im Landstraßen-, Bergpisten- und Autobahn-Mix bei unter 16 kW/h. Der EV3 basiert wie sein großer Bruder EV9 auf der skalierbaren Elektroplattform E-GMP. Innerhalb einer halben Stunde (29 Minuten mit großer, 31 Minuten mit kleinerer Batterie) schafft die 400-Volt-Technik eine Aufladung von 10 Prozent auf 80 Prozent.

Aufgeräumt: si wirkt der Innenraum des Kia EV3. Foto: Alexander Herold/Kia

4,30 Meter ist der EV3 lang. Die GT-Line ist einen Zentimeter länger und mit großer Batterie auch rund 12.000 Euro teurer als die Basis. Der recht üppige Radstand liegt bei 2,68 Metern und schafft Platz im Innenraum. Dank aktiven Luftklappen, verkleidetem Unterboden und viel Aerodynamik im Detail kommt der EV3 auf einen für diese Karosserieform beachtlichen cW-Wert von 0,263.

Vehicle-to-Grid ist möglich

Theoretisch kann der EV3 externe Geräte aufladen und ist sowohl für „Vehicle to Home“ (Energieversorgung des eigenen Hauses) wie auch „Vehicle to Grid“ (Einspeisung von Strom ins Stromnetz) bereit. Beides allerdings ist in Deutschland noch Zukunftsmusik. Eher auf die Zukunft des Verkehrs und nicht so sehr auf den weiterhin hektischen Fahreralltag hierzulande setzt wohl auch das Wohlfühlkonzept im Innenraum. Man wolle, so Kia, so etwas wie eine Wohnzimmeratmosphäre schaffen. Deren Zentrum in der Mitte des schmal gehaltenen, dreiteiligen Displays ist eine Art Ausziehtisch als Möbelzunge der Mittelkonsole. In voller Größe lässt sich da in Pausen ein Laptop abstellen. Wer mag, kann im EV3 Serien oder Filme streamen und sich in die „Premium-Relaxation-Sitze“ kuscheln – im Stand natürlich nur; etwas anderes lassen die strengen EU-Regeln nicht zu.

Die Heckleuchten des EV3 sind zweigeteilt und ragen bis in die Heckklappe hinein. Foto: Kia

Obwohl die auch gewaltig nerven können, sofern man sie nicht per Fingerdruck zum Schweigen bringt. Qua Standardeinstellung piept und fiept es ohne Unterlass. Wie schön, dass es hier den Aus-Knopf gibt. So kann man auch genau hören, dass der Wagen wirklich gut gegen Außengeräusche isoliert ist. Erwähnenswerter ist allerdings die wirklich gute Fahrwerkabstimmung, die übelste Asphaltbeulen und Schlaglöcher souverän wegbügelt. Die mechanischen und elektronischen Helfer bei Aufhängung und Steuersystemen sorgen für ein Fahrgefühl, das man eher von teureren Fahrzeugen erwartet.

An Wallbox nur 11 kW möglich

Leider lädt der EV3 Wechselstrom nur bis zu 11 kW und nicht 22 kW. Mit AC halbwegs konkurrenzfähig laden zu können, das ist für alle, die in urbanen Gegenden keine eigene Wallbox haben, durchaus ein Kaufargument. Ab 2026 soll da aber nachgerüstet werden. Zweiter Lapsus: Das Navigationssystem macht so ziemlich was es will. Ob das noch an einer Vorserien-Software liegt, blieb so unklar wie die Wegweisungen.

Ansonsten ist der EV3 bei Fahrerlebnis wie auch Ausstattung und Design ein Auto der Kategorie „will ich haben“. Variabler Gepäckraum (460 Liter bis 1.251 Liter sowie 25-Liter-Frunk) und die geräumige Kabine machen aus dem Kompakten, wie man stolz bei Kia erwähnt, ein „Erstauto“.

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SP-X

SpotPress - abgekürzt SP-X - ist eine auf Nachrichten aus der Autoindustrie spezialisierte Agentur.

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