Lange hieß es, dass die Brennstoffzelle beim Lkw auch im Schwerlastverkehr die erste Wahl ist. Das hat sich offensichtlich geändert.
Die Batterie überholt beim Lkw die Brennstoffzelle. Während die Wasserstofftechnik mit europaweit 27 Zulassungen in den ersten sieben Monaten 2024 noch in der Testphase steckt, haben es die batterieelektrischen Modelle in die Praxis geschafft, wie aus Daten des Beratungsunternehmens Dataforce hervorgeht.
Demnach rollten in EU, Norwegen und Island im laufenden Jahr 2.575 neue E-Lkw auf die Straße, davon 777 Sattelschlepper.
E-Anteil bleibt überschaubar
Insgesamt bleibt der E-Anteil bei schweren Nutzfahrzeugen mit 2,8 Prozent jedoch überschaubar. Beim Großteil der Fahrzeuge handelt es sich zudem um Busse, für die mögliche Limitierungen bei Reichweite und Nachladezeiten eine untergeordnete Rolle spielen. Dominierende Antriebsart bleibt der Diesel mit 92 Prozent Marktanteil.
Ein weiteres Thema für weitere E-Lkw ist das Ladenetz, dass mit Blick auf die Länge der Fahrzeuge kaum vorhanden ist. Bereits bei Pkws ist es noch unterentwickelt. In dem aktuellen Rastanlagen-Test des ADAC gab es lediglich am Standort Sindelfinger Wald an der A8 ausreichend viele Ladepunkte mit mindestens 150 kW Leistung. Alle anderen Rastanlagen fielen in diesem Punkt durch, boten zu wenige oder zu schwache Ladesäulen. Auf 3 der 40 getesteten Anlagen an den 15 längsten Autobahnen fand sich keine einzige Ladesäule.
Von Schnellladen spricht man klassischerweise ab einer Ladeleistung von 50 kW. Die aktuell schnellsten Säulen liefern 350 bis über 400 kW. (SP-X)