Bei E-Autos fürchten viele die Gefahr horrender Werkstattkosten. Doch dieses bange Gefühl trügt, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt.
Wenn es um die Einschätzung der Kosten für Wartungs- und Reparaturarbeiten bei Pkw geht, haben deutsche Autofahrer eine klare Meinung. Sie gehen mehrheitlich davon aus, dass die Werkstattkosten für Elektro-Autos deutlich teurer sind als für Verbrenner.
Eine Dekra-Umfrage in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstituts Ipsos ergab, dass 56 Prozent der Befragten diese Einschätzung teilen. 30 Prozent sind der Ansicht, dass die Kosten gleichbleiben, 14 Prozent glauben, dass Elektrofahrzeuge bei Wartung und Reparatur günstiger sind als Verbrenner.
E-Autos im Schnitt deutlich jünger
Doch wie sieht es in der Realität aus? Die Sachverständigenorganisation hat mehr als 200.000 ihrer Schadengutachten dazu ausgewertet. Die Analyse zeigt, dass die Kosten für E-Autos etwas höher ausfallen als bei Verbrennern. Das leichte Kostenplus ist nach Dekra-Analyse der Tatsache geschuldet, dass die Flotte der Elektrofahrzeuge deutlich jünger ist als die durchschnittliche Verbrenner. Das wiederum bedeutet, dass aufgrund des höheren Anteils elektronischer Fahrerassistenzsysteme höhere Kosten anfallen, und zwar ganz unabhängig von der Antriebsart.
Daher hat die Dekra bei der Auswertung der eigenen Schadengutachten die Schäden von bis zu drei Jahren alten Elektro- und Verbrennerfahrzeugen gegenübergestellt und kommt zu dem Schluss, dass die durchschnittlichen Reparaturkosten bei Elektrofahrzeugen um gut 10 Prozent über denen bei Verbrennern liegen. Gründe dafür sieht das Unternehmen in den höheren Stundensätzen, die Werkstätten bei E-Autos wegen notwendiger zusätzlicher Qualifikationen ihrer Beschäftigten abrechnen, sowie bei nötigen zusätzlichen Arbeiten wie etwa das spannungsfrei Schalten des Fahrzeugs. (SP-X)